Attentat auf Papst Johannes Paul II.
Der 13. Mai 1981 war ein strahlender Frühlingstag in
Rom. Die Menschen säumten die Straßen. Sie wollten den Papst sehen, der sich im offenen Papamobil auf den Weg zu einer Generalaudienz auf dem Petersplatz gemacht hatte. Dann fielen plötzlich Schüsse. Johannes Paul II. sank getroffen in seinem Wagen zu Boden. Eine der abgefeuerten Kugeln durchschlug seinen Unterleib und verursachte schwere Verletzungen. Der Papst wurde in die Gemelli-Klinik in Rom gebracht. Mehrere Mediziner operierten ihn fast fünf Stunden und retteten sein Leben. Doch auch nach der Operation blieb die Situation kritisch. Die Gläubigen versammelten sich auf dem Petersplatz und beteten für das Oberhaupt der katholischen Kirche. Der Täter wurde gleich nach dem Anschlag festgenommen. Es war ein junger Mann, 23 Jahre alt. Mehmet Ali Agca stammte aus der Türkei, in seiner Heimat war er als rechtsextremer Gewalttäter bekannt und wurde wegen des Mordes an einem Journalisten gesucht. Papst Johannes Paul II. vergab seinem Attentäter noch auf dem Krankenbett. Er musste mehrere Wochen im Krankenhaus verbringen, erholte sich aber wieder von dem Anschlag. Agca wurde zu lebenslanger Haft verurteilt. Er verbrachte 19 Jahre in einem italienischen Gefängnis, bis er auf Betreiben des Papstes im Jahr 2000 begnadigt wurde. Er wurde in die Türkei ausgeliefert, wo eine weitere Haftstrafe auf ihn wartete. Er war wegen des 1979 begangenen Mordes in Abwesenheit verurteilt worden. 2010 wurde er aus dem Hochsicherheitsgefängnis entlassen, nach fast drei Jahrzehnten in verschiedenen Gefängnissen.