Caravan-Salon kämpft mit Absagen
Wichtige Kunden wie die Hymer-Gruppe wollen nicht an der Messe im September teilnehmen.
STOCKUM Für das Messewesen ist es genauso schwer wie für andere Branchen, mit der „neuen Normalität“zurechtzukommen. Der Caravan-Salon könnte im September zur Blaupause dafür werden, wie in Zeiten von Corona eine Messe funktionieren kann. Offenbar aber haben einige Aussteller Zweifel, ob dies gelingen kann. So hat die Hymer-Gruppe, die im vorigen Jahr noch zwei Hallen des Geländes in Stockum belegte, ihre Teilnahme abgesagt. Die Messe bestätigt zudem, dass der franzöische Hersteller Citroën nicht in Düsseldorf ausstellt. Abgesagt hat auch Clever Mobile, am Dienstagnachmittag teilte zudem die Pössl-Gruppe (ebenso auf Kastenwagen-Campingmobile spezialisiert) ab.
Eigentlich sollte der Caravan-Salon dieses Jahr am 28. August beginnen. Da aber bis zum 31. August wegen der Corona-Pandemie keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen, musste verschoben werden. Die Messe hatte deswegen zusammen mit dem Caravaning Industrie Verband entschieden, den Messebeginn um eineWoche zu verschieben. Der Presse- und Fachbesuchertag findet damit am 4. September statt. Für das Publikum öffnet die große Schau vom 5. bis 13. September.
Die Absagen sind für die Messe mehr als unerfreulich. Wolfram N. Diener, Geschäftsführer der Messe und bereits bestellter Nachfolger von Mesechef Werner Dornscheidt: „Wir bedauern die Entscheidung der
Erwin Hymer Group, in diesem Jahr an keiner Messe in Europa teilnehmen zu wollen.“Messe undVerband hielten daran fest, dass der Caravan Salon für die gesamte Caravaning- und Tourismusindustrie einen wichtigen Impuls setzen könne und es für den Neustart der Wirtschaft unerlässlich sei, den Unternehmen wieder eine Bühne für ihre Neuheiten, Innovationen und Trends zu bieten. „Wir arbeiten in enger Kooperation mit den Behörden an einem tragfähigen Gesundheitskonzept im Sinne aller Beteiligten.“Zum aktuellen Zeitpunkt könne die Messegesellschaft noch keine weiteren Auskünfte über konkrete organisatorische Maßnahmen geben, die unter den neuen Rahmenbedingungen für die Durchführung einer Freizeitmesse mit Publikumsverkehr notwendig geworden sind.
Die Aussteller, die jetzt abgesagt haben, haben große Zweifel am Gelingen. So heißt es von der Pössl-Gruppe: „Wir können uns nicht vorstellen, wie die geltenden Hygieneregeln – vor allem hinsichtlich Abstand und Schutz – eine atmosphärisch ansprechende, informative und für alle erfolgreiche Messe zulassen.“Ralf Gösser (Clever Mobile) sagt, er habe nicht für die Messe zusagen wollen, ohne die Vorgaben für Aussteller und das Sicherheitskonzept zu kennen.
Im vorigen Jahr verzeichnete der Caravan Salon mit mehr als 268.000 Besuchern ein Rekordergebnis und war erneut die am besten besuchte Freizeit- und Urlaubsmesse Europas.