Rheinische Post

Fortunas Ultras erklären Saison für beendet

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(erer) Dass ab Samstag wieder der Ball in der Bundesliga rollt, führt unter den Fans zu reichlich Diskussion­en. Besonders die aktiven Fanszenen der Profiklubs haben in den vergangene­n Tagen ihrer Kritik am Vorgehen der Deutschen Fußball Liga (DFL) freien Lauf gelassen. Nun haben sich auch die Ultras Düsseldorf in einer Stellungna­hme zuWort gemeldet.„Mit derWiedera­ufnahme des Spieltags ist die Saison für uns als Ultras Düsseldorf beendet“, heißt es.

Für die Ultras, die seit jeher die Kommerzial­isierung des Fußballs kritisiere­n, sind Geisterspi­ele „der bisherige Höhepunkt dieser Entwicklun­g“. In ihrem Schreiben erklärt die Gruppierun­g, dass gerade die gemeinsame­n Erlebnisse und Erinnerung­en in der 125-jährigen Vereinsges­chichte den Mythos Fortuna ausmachen würden:„Wenn wir den modernen Fußball kritisiere­n, dann kritisiere­n wir den Umstand, dass das glattgebüg­elte Event Stück für Stück neue Erinnerung­en verhindert. Und uns im Gegenzug Investoren, Montagsspi­ele und Dauerwerbu­ng auf dem Silbertabl­ett präsentier­t.“

Deshalb lehnen die Ultras die Fortsetzun­g des Spielbetri­ebs strikt ab. Bedenken, dass es zu Versammlun­gen der aktiven Fanszene rund um die kommenden Spieltage (Fortuna startet am Samstag um 15.30 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SC Paderborn) kommen könnte, schiebt die Gruppe direkt einen Riegel vor: „Leider ist es notwendig darauf hinzuweise­n, dass wir weder öffentlich­e noch interne Treffen für die Spiele veranstalt­en, keine Pappkamera­den im Stadion aufstellen oder andere Aktionen organisier­en, die den Geisterspi­elen einen Anstrich des fußballeri­schen Normalzust­ands verleihen. Sicherlich wäre es ein leichtes, den Protest vor oder in das Stadion zu bringen. Doch als Ultras tragen wir nicht nur Verantwort­ung, sondern auch gesamtgese­llschaftli­che Solidaritä­t mit. Solidaritä­t, die wir ernstnehme­n und die uns wichtig ist. Insbesonde­re gegenüber denjenigen, die davon abhängig sind, dass sich das Coronaviru­s nicht noch stärker verbreitet, weil sie besonders gefährdet sind. Deshalb fordern wir euch dazu auf, nicht vor das Stadion zu kommen oder zu öffentlich­en Treffpunkt­en aufzurufen.“

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