Rheinische Post

Grünes Licht für Tennis-Saison ohne Absteiger

Die Medenspiel-Saison im Sommer findet ab 9. Juni statt – das hat der Tennisverb­and Niederrhei­n (TVN) jetzt bekanntgeg­eben.

- VON CHRISTOPH BAUMEISTER

MEERBUSCH Der Tennisverb­and Niederrhei­n (TVN) hat jetzt grünes Licht für die Sommer-Runde gegeben – trotz Corona. In der „Übergangss­aison 2020“– wie derVerband sie nennt – wird es keine Absteiger geben. Das Aufstiegsr­echt bleibt aber bestehen. Geplant sind sechs Einzel und drei Doppel.

Die bereits eingeteilt­en Gruppen und Ligen bleiben gültig. Vereine dürften Teams, die in diesem Jahr nicht an den Medenspiel­en teilnehmen wollen, ohne Sanktionen vom Spielbetri­eb abmelden. Wegen der Corona-Krise waren die Medenspiel­e bereits vor einigen Wochen verschoben worden. Gespielt wird nun vom 9. Juni bis zum Start der Sommerferi­en sowie zwischen Mitte August und Ende September.

„Ich bin heilfroh, dass die Medenspiel­e in diesem Jahr stattfinde­n“, sagt Amelie Bergstein, Sportwarti­n des TuS TD 07 Lank. „Ein Jahr ohne Matches auf Wettkampni­veau hätte ich sehr schade gefunden.“Doch nicht alle Mitglieder sehen das so. „Es gibt ein paar, die ängstlich sind und deshalb im Sommer aussetzen wollen. Auch das muss man respektier­en“, betont Bergstein. Mit der gleichen Sorge wurde David Pluhm, Abteilungs­leiter bei GWR

Büderich, konfrontie­rt. „Die meisten freuen sich, dass die Medensaiso­n ausgetrage­n wird, doch gerade Ältere überlegen, ihre Mannschaft­en abzumelden“, sagt Pluhm. Aus Angst vor einer Ansteckung, aber auch, weil der gesellige Teil der Sommerrund­e wegfallen würde.„Das Essen nach dem Spiel, der gemeinsame Plausch bei einem Glas Bier – all das wird nicht gehen. Damit bricht für viele ein wichtiger Grund zur Teilnahme weg“, erzählt Pluhm.

Luis Elias, Trainer des TV Osterath, macht noch eine andere Komponente der Übergangss­aison zu schaffen: Er ist Trainer der Herren-Mannschaft, die in der Niederrhei­nliga normalerwe­ise vor 50 bis 100 Zuschauern spielt. In dieser Saison sind jedoch Besucher nicht gestattet. „Da fragt man sich schon, ob es den Aufwand wert ist, unsere Spieler aus Holland zu holen.“Elias glaubt, dass der sportliche Wert der Saison nicht so hoch sein wird wie sonst. „Viele Vereine werden nicht in ihrer normalen Besetzung spielen. Trotzdem sind wir froh, dass wir uns überhaupt aufWettkam­pfebene messen dürfen.“

Sportwart Thomas Ante vom TC Bovert sieht das größte Problem der Übergangss­aison in einer möglichen Wettbewerb­sverzerrun­g. „Vielleicht sagt eine Mannschaft ein

Spiel ab oder tritt nur zu viert statt zu sechst an – aber unter den aktuellen Umständen müssen wir damit leben.“Er erhofft sich seitens des Verbands aber noch eine einheitlic­he Regelung der Doppel. „Vor dem Start muss klar sein, wie das gehandhabt wird“, sagt Ante.

Ähnlich sieht es Marion Martin vom TC Strümp: „Der überwiegen­de Teil unserer Mitglieder freut sich riesig, dass es in einem Monat losgehen wird. Jedoch fehlen mir noch einige Eckdaten, wie man die Spiele praktikabe­l durchführe­n kann. Da würde ich mir in den kommenden Tagen undWochen noch mehr Klarheit vom Verband wünschen.“

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