Kalenderblatt
15.05.1963
Erste „Übernachtung“im Orbit
Der Start, der den Astronauten Gordon Cooper am 15. Mai 1963 ins All brachte, war der Beginn der letzten Mercury-Mission der US-amerikanischen Weltraumorganisation Nasa. Danach wollten sich die Wissenschaftler auf die Gemini-Missionen konzentrieren, bei denen Zwei-Mann-Raumschiffe eingesetzt wurden. Cooper war damit der letzte Nasa-Astronaut, der allein in die Erdumlaufbahn geschickt wurde. Und der erste, der im All „übernachten“durfte. Sein Einsatz dauerte länger als die fünf vorangegangenen Mercury-Missionen zusammen: Erst nach 34 Stunden kehrte er zur Erde zurück. Wichtig war es, dass er im Schlaf mit seinen schwebenden Armen keine Geräte berührte. Cooper führte elf Experimente durch. Unter anderem setzte er einen kleinen Satelliten aus, um zu erkunden, wie andere Flugkörper von einem Raumschiff aus gesehen werden. Auch über die Sicht auf die Erde berichtete Cooper Neues: Er hatte von seinem Raumschiff aus bei optimalen Lichtverhältnissen kleinere Objekte wie Lkw und Häuser auf der Erdoberfläche sehen können. Die Mission von Gordon Cooper wurde als Schlusspunkt der Mercury-Missionen gefeiert: Die Nasa hatte ihre Ziele übertroffen und war dem Ziel, Menschen auf den Mond zu schicken, einen Schritt nähergekommen. Auf Mercury folgte das Gemini-Programm. Die dort beteiligten Astronauten sollten Technologien und Verfahren erproben, die für die kommenden Apollo-Missionen wichtig sein würden – unter anderem wagten Gemini-Astronauten die ersten Außeneinsätze und führten erste Kopplungsmanöver im Weltall durch.