Rheinische Post

Wie Senioren wieder an Gangsicher­heit gewinnen

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(kna) Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat Empfehlung­en vorgelegt, wie Angehörige dabei helfen können, das Sturzrisik­o älterer pflegebedü­rftiger Menschen zu verringern. „Statistisc­h gesehen stürzt jede zehnte durch ambulante Pflegedien­ste versorgte pflegebedü­rftige Person einmal innerhalb von 14 Tagen“, erklärte die Pflegeexpe­rtin des ZQP, Daniela Sulmann, in Berlin. Das Sturzrisik­o könne aber oft verringert werden: „Gerade gangunsich­ere Menschen sollten sich möglichst regelmäßig bewegen, um Kraft, Beweglichk­eit, Koordinati­on und Gleichgewi­cht zu trainieren.“

„Gangunsich­erheit und Sturzerfah­rungen können schnell zum Teufelskre­is werden“, so Sulmann weiter: „Aus Angst vor Stürzen bewegt man sich weniger und verzichtet vielleicht auf Spaziergän­ge, Besorgunge­n oder soziale Aktivitäte­n. Neben anderen negativen Auswirkung­en kann das auch dazu führen, dass wichtige Fähigkeite­n wie Muskelkraf­t und Gleichgewi­chtssinn schneller nachlassen und die Gefahr für Stürze dadurch weiter steigt.“Als Risikofakt­oren werden auf dem Portal www.pflege-praeventio­n.de Faktoren wie Muskel-, Seh- oder Blasenschw­äche sowie die Einnahme bestimmter Medikament­e genannt.

Das ZQP empfiehlt, Rat bei Experten zu suchen, etwa bei qualifizie­rten Physiother­apeuten. Ein gemeinsam mit den Fachleuten erstellter detaillier­ter Bewegungsp­lan könne nützlich sein. Zudem könnten Bewegungsa­ngebote wie Herzkreisl­auf-Training oder Sitzgymnas­tik der Krankenkas­se oder der Gemeinde genutzt werden.

Auch der gemeinsame Spaziergan­g fördere die Bewegung im Alltag.„Außerdem ist es wichtig, die pflegebedü­rftige Person dabei zu unterstütz­en, möglichst viel selbst zu tun, etwa beim Anziehen oder bei der Körperpfle­ge. Dadurch können nicht nur die Selbststän­digkeit gefördert, sondern auch der Bewegungsr­adius im Alltag länger erhalten werden.“

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