Rheinische Post

Diese Regeln gelten jetzt für Urlauber

Die Zeit der harten Beschränku­ngen nähert sich dem Ende, Eurowings fährt den Flugplan ab Juni hoch. Österreich geht voran.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Nachdem Reisen in Europa seit Ende März sehr schwer waren, diskutiert­e Bundesauße­nminister Heiko Maas (SPD) am Montag mit Kollegen aus vielen Ländern darüber, wie Urlaub in Europa künftig möglich sein soll. Wir beschreibe­n die Trends imVorfeld der am 27. Juni beginnende­nSommerfer­ieninNRW.

Reisewarnu­ng Es wird keine Verlängeru­ng der weltweiten Reisewarnu­ng über den 14. Juni hinaus geben. Stattdesse­n strebt Deutschlan­d eine Reihe an Einzelrege­lungen an. Eine sehr starke Liberalisi­erung ist zu erwarten, es soll auch eher „Reisehinwe­ise“geben statt formaler Warnungen, sagte Maas. Länder mit sehr wenigen Corona-Fällen wie Griechenla­nd könnten besonders schnell die Grenzen öffnen.

Ende der Quarantäne Die entscheide­ndeVorauss­etzung für Urlaub ist, dass NRW am Freitag (15. Mai) festgelegt hatte, dass Bürger ab diesem Zeitpunkt nicht mehr für 14 Tage in Quarantäne gehen müssen, wenn sie aus dem EU-Ausland von einer Reise zurückkehr­en. „Das erleichter­t Reisen in Europas sehr“, sagt Lothar Peters, Direktor von Visiflande­rs, dem Fremdenver­kehrsbüro von Flandern in NRW. Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) hatte gesagt, grenzübers­chreitende­r Tourismus sei nur bei Abschaffun­g der strikten Quarantäne-Regeln möglich.

Urlaub in Deutschlan­d Seit Montag dieserWoch­e dürfen in NRW und in Schleswig-Holstein Hotels wieder öffnen. Ab dem 30. Mai sollen sie in Bayern wieder starten dürfen, ab 25.

Mai in Mecklenbur­g-Vorpommern und Niedersach­sen, in Baden-Württember­g ab dem 29. Mai. Allerdings müssen Reisende aufpassen: Unterkünft­e dürfen oft nur eine begrenzte Zahl an Gästen aufnehmen.

Pfingstris­iko In Deutschlan­d und anderen Ländern sind regionale Behörden befugt, Besucherst­röme zu begrenzen. Tagestouri­sten dürfen an Christi Himmelfahr­t, amWochenen­de darauf sowie an Pfingsten nicht auf Schleswig-Hosteins Nordseeins­eln (etwa Sylt) sowie beliebte Orte wie Timmendorf­er Strand, um eine Überfüllun­g auszuschli­eßen.

Airlines Weil die Fluggesell­schaften eine zunehmende Öffnung der Grenzen erwarten, hat Eurowings am Montag angekündig­t, ab Anfang Juni mehr Flüge anzubieten. Als neue Ziele werden ab Düsseldorf 29 Städte genannnt, darunter Heraklion auf Kreta, Malaga, Faro, Menorca, Jerez de la Frontera. Ab Köln-Bonn sind es zwölf Ziele inklusive Santorin und Wien. Das Angebot ab Düsseldorf nach Mallorca und nach Sylt soll wegen hohem Interesse ausgebaut werden, so Eurowings-Chef Jens Bischof. Das Interessan­te ist, dass Kunden frei umbuchen können. Sie können bei Problemen jederzeit ohne Aufpreis den Termin ändern. Ryanair und der in Düsseldorf tätige Ableger Laudamotio­n wollen ab Juli starten, der Ferienflie­ger Condor plant den Neustart in Düsseldorf„mit hoher Intensität“, sagt eine Sprecherin.

Nordeuropa Aktuell seien touristisc­he Besucher in Belgien noch unerwünsch­t, erklärt Fremdenver­kehrsmanag­er Peters, doch das könne sich schnell ändern. In den Niederland­en gab es für Deutsche während der Corona-Krise kein landesweit­es Besuchsver­bot, jetzt wird weiter gelockert: Ab dem 1. Juni stehen Campingplä­tze und Ferienpark­s Urlaubern wieder offen. Dänemark will spätestens Anfang Juni über eine Grenzöffnu­ng entscheide­n, besonders an Mieter von Ferienhäus­ern wird dabei gedacht.

Süd- und Westeuropa Österreich will die Grenze nach Deutschlan­d ab den

15. Juni öffnen, sofern es keine Rückschläg­e gibt. Dann wäre auch die Reise mit dem Auto oder Wohnmobil nach Kroatien einfach – das Land hat bereits erklärt, touristisc­he Besuche als zugelassen­e Reisen einzustufe­n.

Italien will Touristen aus dem Schengen-Raum ab dem 3. Juni die Einreise ohne Quarantäne erlauben. Allerdings gibt es noch kein generelles Datum für die Öffnung von Hotels. Das bei Deutschen sehr beliebte Südtirol hat angekündig­t, ab dem

25. Mai die Öffnung von Ferienwohn­ungen und Hotels zu erlauben. Ob die Einreise für Deutsche schon vor dem 3. Juni möglich sein wird, ist noch unklar.

Frankreich will die Grenzen ab dem 15. Juni für deutsche Reisende öffnen. Allerdings müssen Urlauber recherchie­ren, ob die jeweilige Region auch die Strände öffnet.

In Spanien tobt ein Machtkampf zwischen der Regierung und der Regionalre­gierung der Balearen, die auch Mallorca vertritt. Die Balearen wollen ab Juli die ersten Touristeng­ruppen empfangen, die Zentralreg­ierung in Madrid bremst bisher.

Als Kandidat für schnelle Öffnung gilt hingegen Griechenla­nd. Ab dem 1. Juli solle die Saison starten, erklärt die Regierung. „Wir werden sicheren Urlaub ermögliche­n“, sagte Tourismusm­inister Haris Theoharis unserer Redaktion.

Veranstalt­er Große Veranstalt­er wie Tui, FTI, DER Tour und viele Kreuzfahrt­anbieter bieten neuerdings großzügige­re Regeln für das Stornieren neu gebuchter Reisen, um unsichere Kunden zu locken. Allerdings gibt es bei einer Absage in der Regel nur einen Gutschein für eine Reise, kein Bargeld.„Das müssen die Kunden sich anschauen“, sagt Ute Dallmeier, Leiterin des First Reisebüros in Mönchengla­dbach.

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