Rheinische Post

Der Messebauer

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(ujr) Am 4. September möchte die Messe wieder ihre Tore öffnen. Udo Paulus ist gespannt darauf, ob dies gelingt. „Alle hoffen, dass der Caravan-Salon stattfinde­t“, sagt der Messebauer, „er wird eine Signalwirk­ung für die Folgemesse­n haben.“Paulus hat 1986 sein Unternehme­n für Messebau gegründet, in guten Jahren hatte er fünf Festangest­ellte und beschäftig­te 20 freie Mitarbeite­r. 2020 sollte auch für ihn ein Supermesse­jahr werden, er hatte seit dem Spätherbst vier Mal so viel zu tun wie sonst. Corona machte dann alle Vorbereitu­ngen zunichte.

Mitte März glaubte Paulus, dass er nur vier Wochen durchhalte­n würde, dann wäre er insolvent. Er hat jedoch die Soforthilf­e von 9000 Euro bekommen und zahlreiche Kosten reduziert. Außerdem gibt es kleine Aufträge, aktuell für eine Montage von Lüftungsro­hren. Nun der Hoffnungss­chimmer Caravan-Salon. Der 63-Jährige kann zwei Kollegen helfen, eigene Aufträge hat er für die Folgemesse­n Beauty und Medica. Der Medica-Kunde zögert mit dem Aufrag, denn er möchte wissen, wie es mit der Caravan läuft.

Der Chef der neuen IG Messewesen, in dem bislang 80 Messebauer zusammenge­schlossen sind, arbeitet an einem Modell der Altersteil­zeit. Für Paulus käme so etwas infrage. „Ich könnte mein Wissen einbringen, müsste mich aber in meinem Alter nicht noch einmal verschulde­n.“Bis zur Corona-Krise gab es in Deutschlan­d 5000 Messebau-Firmen mit 150.000 Beschäftig­ten sowie rund 160.000 Subunterne­hmer.

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FOTO: BRETZ Udo Paulus hofft, dass ab September wieder Messen stattfinde­n.

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