Rheinische Post

Irritation­en über Sanierung des Kulturbahn­hofs Eller

- VON SEMA KOUSCHKERI­AN

ELLER Die Zukunft des Kulturbahn­hofs Eller bleibt ungewiss. Oberbürger­meister Thomas Geisel hatte den Kunstraum, der zu einem sanierungs­bedürftige­n Ensemble gehört, im Februar besucht und dem Freundeskr­eis Unterstütz­ung zugesagt. Jetzt sorgt jedoch eine Informatio­nsvorlage im zuständige­n Stadtteilp­arlament für Irritation­en.

Sie fühlten sich an der Nase herumgefüh­rt, sagen Gerolf Schülke, Chefs des Freundeskr­eises, und CDU-Bezirksbür­germeister Gerwald van Leyen. In dem Dokument, das jetzt auf den Tisch kam, heißt es: „Die Verwaltung befindet sich derzeit in Überlegung­en, dem Freundeskr­eis einen entspreche­nden Zuschuss für die Sanierung zu gewähren.“Die Rede ist von 360.000 Euro. Der Verein hatte eine ähnliche Summe selbst kalkuliert, allerdings für eine Teilsanier­ung. Van Leyen, auch Mitglied im Freundeskr­eis, wundert sich: „Die Stadt hat im Vorfeld zwei Milionen Euro für eine Sanierung errechnet.Wie kann es sein, dass jetzt deutlich weniger genügen soll, um das Gebäude instand zu setzen? Wie wird da gerechnet?“

Das 150 Jahre alte Ziegelstei­ngebäude diente zunächst als Bahnhof. Mittlerwei­le befindet es sich im Besitz der Stadt, seit Ende der 1970er Jahre wird ein Teil als Ausstellun­gsraum genutzt. Das Dach eines Nebengebäu­des ist jedoch marode, die Sanitäranl­agen müssen abgerissen werden. Seit Jahren streiten Stadt und Freundeskr­eis darüber, wie mit einer Sanierung zu verfahren ist.Von

Verkauf war häufiger die Rede, zuletzt tauchte der Kulturbahn­hof auf einer entspreche­nden Liste des Kulturamts auf.

„Unser Treffen mit dem OB im Februar war ein erstes Gespräch“, sagt Schülke. Dass die Überlegung­en bereits in eine offizielle Form gegossen wurden, irritiert ihn. „Zu uns hat seit dem Besuch des OB niemand mehr Kontakt aufgenomme­n. Wir wissen also nicht, wie die Sanierung vonstatten gehen soll, wurden aber aufgeforde­rt, ein neues Nutzungsko­nzept für die gesamte Bahnhofsan­lage vorzulegen. Ich habe den Eindruck, die Angelegenh­eit soll solange hinausgezö­gert werden, bis wir das Handtuch schmeißen.“Kulturdeze­rnent Hans-Georg Lohe sieht den Widerspruc­h und will auf den Freundeskr­eis zugehen.

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