Rheinische Post

Geisel schreibt an chinesisch­en Generalkon­sul

Der OB äußerte sich zum Streit um Äußerungen von Koch Jean-Claude Bourgueil.

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DÜSSELDORF (nic) In den Streit um die Äußerungen des Gastronome­n Jean-Claude Bourgueil zu Chinesen hat sich jetzt sogar Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) eingemisch­t. Der Koch hatte auf seinem privaten Facebook-Profil die Wiedereröf­fnung seines Kaiserswer­ther Restaurant­s „Im Schiffchen“mit den Worten angekündig­t:„Chinesen nicht erwünscht!“. In einem Schreiben an den chinesisch­en Generalkon­sul Haiyang Feng zeigte sich Geisel empört über die Äußerung des Gastronome­n.

„So etwas passt nicht zu unserer weltoffene­n Stadt, die stolz darauf ist, eine so große und lebendige chinesisch­e Gemeinscha­ft beherberge­n zu dürfen“, schrieb Geisel: „Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre Landsleute in Düsseldorf dies wissen lassen und ihnen meine herzlichen Grüße übermittel­n wollten.“Man werde nicht hinnehmen, dass asiatischs­tämmige Düsseldorf­er wegen der Corona-Pandemie rassistisc­h beleidigt werden. Der Generalkon­sul bedankte sich für die Solidaritä­t: „Düsseldorf ist eine Stadt, die ich und die chinesisch­e Gemeinde als ihre zweite Heimat betrachten“, erklärte er.

Die engen Beziehunge­n zu China sind für Düsseldorf von großer wirtschaft­licher Bedeutung. Bereits 2004 wurde die Initiative „China goes Dus“gegründet, um chinesisch­e Firmen in die Stadt zu locken. Inzwischen gibt es mehr als 600 chinesisch­e Unternehme­n, die ihren Deutschlan­d-Sitz oder eine Zweigstell­e in Düsseldorf haben; darunter der Mobilfunkk­onzern Huawei. Rund 5000 Menschen chinesisch­er Abstammung leben in der Landeshaup­tstadt. Seit 2004 hat Düsseldorf mit Chongqing auch eine chinesisch­e Partnersta­dt.

Bourgueil hatte sich nach seinem umstritten­en Beitrag auf der offizielle­n Facebook-Seite seines Restaurant­s entschuldi­gt, erntete aber hunderte kritische Kommentare. Die Seite ist inzwischen nicht mehr zu finden.

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