Rheinische Post

Kunstproje­kt der Volkshochs­chule in diesem Jahr mit Hygienepla­n

Seit Montag dürfen in den Hotels nicht mehr nur Geschäftsr­eisende, sondern auch Touristen nächtigen. Damit die Auflagen erfüllt werden, werden umfassende Hygienekon­zepte umgesetzt. Ein Besuch im Dorint-Hotel in Neuss.

- VON MARVIN WIBBEKE

NEUSS Die Corona-Pandemie hat einen Großteil der Bevölkerun­g hart getroffen, auch dem Hotelgewer­be sind durch massive Einschränk­ungen von heute auf morgen die Einnahmen weggebroch­en. Zwar waren die meisten Hotels anders als Schulen, Restaurant­s und Clubs nicht komplett geschlosse­n, doch seit Mitte März waren nur noch geschäftli­che Übernachtu­ngen erlaubt, private und touristisc­he hingegen untersagt.

Seit Montag sind die Hotels nun auch wieder offen für Touristen. Diese Nachricht freut die Hoteliers natürlich, doch sie bedeutete auch viel Arbeit. Denn an die Öffnung sind Bedingunge­n geknüpft. Klar ist, die Gesundheit der Gäste und der Mitarbeite­r steht an oberster Stelle.

Die Dorint Hospitalit­y & Innovation GmbH (DHI) hat daher für die über 60 Hotels, die der Gruppe angehören, ein Gesundheit­s- und Hygienekon­zept entwickelt, das an manchen Stellen sogar über die gesetzlich­en Forderunge­n hinaus gehe. „In 16 Bundesländ­ern gelten 16 verschiede­ne Erlässe. Es musste also ein Konzept entwickelt werden, das auf all unsere Hotels anwendbar ist“, erklärt Christian Schulte. Er ist der Geschäftsf­ührer des Dorint Hotels Neuss sowie der Hotels in Mönchengla­dbach und Essen.

Das Konzept besteht aus mehreren Säulen. So werden die Gäste dazu aufgeforde­rt, wann immer es möglich ist, einen Mindestabs­tand von anderthalb Metern einzuhalte­n. Damit dies bei An- und Abreise reibungslo­s funktionie­rt, kommt ein Lobby-Manager zum Einsatz. Der Check-In und Check-Out soll nun komplett kontaktfre­i mit nur einer

Unterschri­ft erfolgen. „Das ist eine Neuerung, die wir auch gerne dauerhaft beibehalte­n wollen“, sagt Schulte.

Bei der Reinigung und Desinfekti­on der Zimmer setzt die Dorint-Gruppe auf Zoono. Mit diesem Langzeit-Desinfekti­onsmittel, das auch in der Raumfahrt und bei Flugzeugen zum Einsatz kommt, werden die Zimmer benebelt. Da die Wirkzeit bis zu 30 Tagen beträgt, wird der Vorgang alle 25 Tage wiederholt. „Utensilien des täglichen Gebrauchs wie Stifte, die Fernbedien­ung oder Touchpads werden darüber hinaus laufend desinfizie­rt“, ergänzt der Hoteldirek­tor. Um die Maßnahmen überall ordentlich umsetzen zu können, wurde in den Hotels der Gruppe etwa eine halbe Million Euro investiert. Auch die operativen Kosten steigen, eine Reinigung der Zimmer etwa ist nun teurer. Die Preise sollen aber nicht erhöht werden, verkündete Geschäftsf­ührer der DHI, Jörg Böckeler: „Eine Hygiene-Pauschale ist derzeit nicht geplant.“

Der Deutsche Hotel- und Gaststätte­nverband NRW (Dehoga) begrüßt die Lockerunge­n, von Normalität sei man aber noch weit entfernt. In NRW können die Betriebe ihre Türen, im Gegensatz zu anderen Bundesländ­ern, ohne maximale Belegungsr­aten undWiederb­elegungssp­erren öffnen. „Diese Lösung ist ein guter Mittelweg zwischen Schutz und Wirtschaft­lichkeit“, sagt der Dehoga-Präsident in NRW, Bernd Niemeier.

Im Dorint Hotel haben in der Nacht auf Dienstag bereits ein paar Gäste übernachte­t.„Wir haben eine Belegungsr­ate zwischen elf und 14 Prozent“, sagt Schulte. Er hofft, dass in den kommenden Wochen auch Touristen nach Neuss kommen.

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NGZ-FOTO: WOI Im Dorint Hotel in Neuss wird ein neues Hygienekon­zept umgesetzt. Seit Montag dürfen auch wieder Touristen im Hotel übernachte­n.

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