FUSSBALL Wie kontaktloses Training beim FC Büderich 02 funktioniert
Sport ist wieder erlaubt – mit Einschränkungen. Aber wie funktioniert Fußballtraining ohne Kontakt? Wir haben beim FC Büderich zugeschaut.
MEERBUSCH „Abstand halten“, ruft Rui Pereira zwei Spielern zu. Permanent überwacht der Trainer der C2-Junioren des FC Büderich 02, dass sich seine Schützlinge nicht zu nahe kommen. Seit rund einer Woche ist Fußballspielen in NRW wieder erlaubt – unter strengen Auflagen. Die Sportanlagen dürfen ausschließlich mit Mund- und Nasenschutz betreten werden, niemand darf sich in der Kabine umziehen oder duschen. Zudem muss jeder Kicker einzeln den Platz betreten und sich vorher seine Hände desinfizieren.
Beim Training selbst gilt: Den Mindestabstand von 1,5 Meter einhalten und jeglichen Körperkontakt vermeiden – nicht ganz einfach beim Fußball. „Es ist natürlich nicht mit dem gewöhnlichen Training zu vergleichen, aber die Jungs sind froh, dass sie sich überhaupt wieder ein wenig bewegen können. Es ist ein erster Schritt zurück in die Normalität“, meint Pereira.
Seine Mannschaft hat er in mehrere Kleingruppen eingeteilt, die jeweils andere Übungen absolvieren. Nach 15 Minuten rotieren die Gruppen, immer eine Station weiter.„Der Aufwand und die Vorbereitung sind zwar größer, aber ich finde es sinnvoll, wieder zu trainieren. Denn es geht vor allem um das Zwischenmenschliche, um den sozialen Aspekt“, sagt Pereira, dessen Jungs freiwillig kommen dürfen. Pässe, Torschüsse und Ballannahme stehen ab sofort vermehrt auf dem Programm der Nachwuchskicker.
„Man muss die Übungen etwas anpassen. Zweikämpfe sind nicht erlaubt, deshalb legen wir nun mehr Wert auf die koordinativen Elemente und verbessern die technischen Fähigkeiten“, erklärt Pereira.
Trotz der Einschränkungen ist den Zwölf- und 13-Jährigen der Spaß deutlich anzumerken. Mehr als zwei Monate durften sie nicht Fußballspielen. „Das eingeschränkte Training ist immer noch besser als nichts“, sagt Kapitän Maximilian van der Berg. Bei den ersten Einheiten sei es ihm und seinen Mitspielern noch schwergefallen, die Distanz zu wahren. Doch inzwischen klappe das immer besser. „Man muss sich erstmal dran gewöhnen, sich beispielweise nicht normal zu begrüßen oder abzuklatschen. Aber wir wissen ja, dass es nicht erlaubt ist, deshalb halten wir uns jetzt an alle Vorgaben“, sagt der 13-Jährige.
Beim FC Büderich trainieren am Eisenbrand inzwischen wieder mehr als zehn Mannschaften – auf die Übungsleiter kommt dabei eine hohe Verantwortung zu. „Ich habe großen Respekt vor unseren Trainern, die unter diesen erschwerten Bedingungen den Trainingsbetrieb wieder aufgenommen haben“, sagt FCB-Vorsitzender Benedikt Niesen.
Auch bei den übrigen Meerbuscher Fußballklubs geht nach und nach der Trainingsbetrieb wieder los. Beim TSV Meerbusch sind ab sofort das Oberliga- und Landesliga-Team sowie alle Nachwuchsmannschaften von der A- bis zur D-Jugend zweimal pro Woche wieder am Ball. Die Jüngsten bleiben wegen der strengen Auflagen erst einmal außen vor. „Bei den Kleinen ist uns das Risiko momentan noch zu hoch. Sollten mehr Lockerungen ab Juni kommen, werden wir sie dann dazunehmen“, sagt Abteilungsleiter Dierk Ziebell.
Der SSV Strümp hat ein mehrseitiges Konzept erstellt, um seinen Teams das Training zu ermöglichen. Einmal proWoche darf jedes Team in Kleingruppen wieder auf den Platz. „Das Ganze geschieht auf freiwilliger Basis. Wenn jemand nicht kommen möchte, weil er Angst vor einer Ansteckung hat, ist das absolut in Ordnung“, betont SSV-Abteilungsleiter Thomas Feldges.
Beim OSV Meerbusch ist am Wochenende ein Testlauf über die Bühne gegangen. Das Konzept sieht vor, dass allen Mannschaften einmal pro Woche ein Training ermöglicht werden soll. Pro Einheit soll sich aber immer nur ein Team auf der Anlage befinden. Ähnlich ist auch das kontaktlose Training beim FC Adler Nierst geregelt