Bürger können Osterath mitgestalten
Das „Integrierte Handlungskonzept Osterath“soll den Stadtteil nachhaltig für die Zukunft stärken. Die Meerbuscher können ab 25. Mai mitarbeiten und online ihre Vorschläge und Ideen mitteilen.
OSTERATH (RP) Der einzige Meerbuscher Stadtteil, der noch Potential - sprich Flächen - für die weitere Stadtentwicklung hat, ist Osterath. Zudem ist Osterath mit seinen knapp 13.000 Einwohnern gut an Autobahn und Schiene angebunden. Am Kamper Weg in Osterath-Bovert sollen bis zum Ende des Jahrzehnts knapp 700 neue Wohneinheiten entstehen. Zusätzlich ist mitten im Ort ein Mammut-Bauprojekt angelaufen: Bis zum Jahr 2025 werden die wichtigsten beschrankten Bahnübergänge in Osterath beseitigt und durch eine Unterführung mit Kreisverkehr zwischen Meerbuscher Straße und Strümper Straße ersetzt.
Der Stadtteil soll aber nicht einfach nur wachsen, die Veränderungen müssen begleitet werden“, sagt Planungsdezernent Michael Assenmacher.„Wir wollen Osterath nachhaltig für die Zukunft rüsten.“Dafür sollen zuerst die städtebaulichen Schwächen herausgearbeitet und mit konkreten Projekten angegangen werden. Auch in Sachen Verkehr stehe nicht alles zum Besten. „Die gute Anbindung durch die Regionalbahn und die Stadtbahn hat gleichzeitig eine Barrierewirkung zur Folge, die Osterath sichtbar und fühlbar teilt“, so Assenmacher. Außerdem bestünden Anhaltspunkte, dass der zentrale Ortskern auf Dauer unter einem Funktionsverlust leiden werde. Die Aufenthaltsqualität lässt zu wünschen übrig.
„All dies wollen wir aufzugreifen und wenn möglich ins Positive umkehren“, sagt Assenmacher. Dazu haben Politik undVerwaltung ein so genanntes Integriertes Handlungskonzept Osterath auf den Weg gebracht, das ein Kölner Büro für Stadt- und Regionalplanung jetzt für die Stadt erstellt. Dazu gehört auch: Die Osterather sollen dabei mitwirken. Wegen des coronabedingten Verbots öffentlicher Versammlungen hat die Beteiligung der Öffentlichkeit jetzt mit einer „Online-Expertenrunde“begonnen. Im Zuge dessen wurden 100 Osterather Akteure, Interessengruppen und Vereine um ihre Mitarbeit gebeten. „Diese Leute sind für uns wichtige Gesprächspartner, sie engagieren sich vor Ort und kennen ihren Stadtteil mit allen Vor- und Nachteilen am besten“, sagt Isabel Maniura, Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Stadt- und Regionalentwicklung.
Über einen umfangreichen Fragebogen mit den Themenbereichen Soziale Infrastruktur, Neue Mobilität, Entwicklung des Ortszentrums sowie Wohnen und Leben in Osterath wollen die Planer herausfinden, was die Menschen an Osterath schätzen und welche konkretenVerbesserungsvorschläge es gibt.
Fragen sind etwa: Wie wird der Rathauspark genutzt und von welchen Bevölkerungsgruppen? Wie sollte der Rathauspark künftig genutzt werden? Mit welchen Projekten könnte eine positive Entwicklung der Verkehrssituation weiter angeschoben werden? Wie attraktiv ist der Hauptgeschäftsbereich rund um BommershöferWeg, Hochstraße und Meerbuscher Straße?
Nach der „Expertenrunde“ist nun die Öffentlichkeit an der Reihe. Ab Montag, 25. Mai, bis zum 12. Juni wird dazu unter www.osterath-onlinebeteiligung.de eine Internetseite freigeschaltet. „Diese Seite verstehen wir als digitale Plattform für Ideen und Anregungen aus der Bürgerschaft“, sagt Isabel Maniura. Die Bürger sollen aber nicht nur in die Ideensammlung eingebunden werden, sondern auch mitwirken, wenn es an die Umsetzung der erarbeiteten Projekte geht.