Rheinische Post

Sportstadt stolz auf Vorreiterr­olle

Dezernent stellt für den Juni ein Beachvolle­yball-Turnier in Aussicht.

- VON FALK JANNING

Von Sportlern sind in Zeiten der Pandemie Ideen und Improvisat­ion gefragt, wenn sie ihrem Hobby nachgehen wollen. Das war eine Erkenntnis, die es am Dienstag beim Corona-Talk mit Oberbürger­meister Thomas Geisel und Vertretern Düsseldorf­er Sportverei­ne gab. Dabei geht es darum, wie dieVereine den Neustart ins Training und in die Übungsstun­den organisier­en, ohne dabei dieVorschr­iften aus den Augen zu verlieren.

„Es ist notgedrung­en Innovation­skraft gefordert, um den Sport unter den gegebenen Bedingunge­n ausüben zu können“, so Ulrich Koch. Als vorbildlic­h nannte derVizeprä­sident des Stadtsport­bundes undVorsitz­ende des DSD dabei die Hockeypiel­er. „Sie haben denVereine­n sehr schnell Trainingsk­onzepte zurVerfügu­ng gestellt, sodass von den Nachwuchsb­is zu den Leistungss­portlern alle auf dem Platz ihre Übungen ausführen konnten.“Der Re-Start sei in seinem Klub bei den Outdoor-Sportarten Tennis, Hockey und Boule voll gelungen, weil viel ehrenamtli­che Vorarbeit geleistet worden sei.

Auf der Suche nach kreativen Lösungen sind auch die Ehrenamtle­r um Jörg König, Vorsitzend­er des Gerresheim­er Turnverein­s. Sein Klub ist auf Hallen angewiesen, die aber derzeit noch geschlosse­n sind. „Wir haben Selbstvert­eidigungs- und ganz viele Eltern-Kind-Gruppen.“Er habe derzeit eine Menge Anfragen von Mitglieder­n, die wissen möchten, wann und wie es weitergeht. König hat sich aktuell von einem historisch­en Bild aus dem Archiv inspiriere­n lassen. „Auf einem Foto von 1883 habe ich gesehen, dass damals auch nicht mehr da war als heute. Es gab nur den Sportplatz im Freien – und die Gerresheim­er haben trotzdem geturnt. Wir haben derzeit Glück mit dem Wetter und werden versuchen, so viel draußen zu machen wie möglich, schließlic­h haben wir den Ascheplatz und dieWiese neben der Geschäftss­telle zur Verfügung. Bei uns gilt allerdings: Sicherheit vor Eile!“Zirkeltrai­ning werde nicht möglich sein und jeder werde sein Sportmater­ial selbst mitbringen müssen.„Aber wir werden die Bedingunge­n für die nächsten Monate so annehmen wie sie sind. Wir hatten auch schon die Idee, ein Zelt aufzustell­en, können das aber gerade nicht finanziere­n.“

Laut Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche laufen die Überlegung­en, bald zumindest einen Teil der 155 Sporthalle­n in Düsseldorf zu öffen, die unmittelba­r an den Schulen hängen. Derzeit sei eine Öffnung für Alle wegen des Betretungs­verbotes aber nicht möglich.„Wir müssen gemeinsam besprechen, wie wir neben dem Kapazitäts- auch das Hygienepro­blem in den Griff bekommen.“Hintzsche stellte in Aussicht, dass zunächst jene Sportler in die Hallen dürfen, die nicht die Möglichkei­t haben, sich zur Not auch nach draußen zu begeben.

Laut Hintzsche gibt es Ideen für Wettbewerb­e, die Düsseldorf im Juni ausrichten wolle. „Ich bin ziemlich sicher, dass wir im Juni ein Beachvolle­yballturni­er haben werden. Und es wird auch Möglichkei­ten geben für andere Sportverei­ne. Wir sind in Deutschlan­d Vorreiter in der Bewegung Wie-kann-man-unter-den-Rahmenbedi­ngungen-Leistungss­port-verantwort­ungsvoll-organisier­en. Da zeigt sich die Innovation­skraft der Sportstadt.“

In der Diskussion ging es auch darum, dass die geforderte Hygiene für die Vereine nicht nur konzeption­ell sondern auch finanziell eine Herausford­erung ist. „Wir werden die Bezirksspo­rtanlagen mit Hygienemit­teln ausgestatt­en“, versprach Hintzsche. „Es können aber nicht alle Mittel von der Stadt beschafft werden.“

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FOTO: BRETZ Laut Hintzsche ist ein Beachvolle­yball-Turnier in Planung.

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