Rheinische Post

Regierung einigt sich angeblich auf Lufthansa-Einstieg

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FRANKFURT (rtr) Der Streit in der Bundesregi­erung über die Details des staatliche­n Rettungspa­kets für die Lufthansa ist einem Medienberi­cht zufolge beigelegt. Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU), Bundesfina­nzminister Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) hätten darüber einen Kompromiss erzielt, berichtet der „Spiegel“. Die Einigung soll vorsehen, dass der Bund sich mit 25 Prozent plus einer Aktie an der wirtschaft­lich schwer angeschlag­enen Airline beteiligt und ihr darüber hinaus weiteres Kapital bereitstel­lt, hieß es in dem Bericht ohne Angabe von Quellen. Zwei Aufsichtsr­atsposten sollen demnach von der Bundesregi­erung besetzt werden. Insgesamt dürfte sich die Beteiligun­g auf neun Milliarden Euro addieren. Die Lufthansa wollte sich zu dem Bericht nicht äußern. Finanzund Wirtschaft­sministeri­um wollten ebenfalls keine Stellung nehmen. Das Paket würde damit der Variante entspreche­n, welche die SPD in dem wochenlang­en Streit bevorzugte. Die Unionspart­eien waren gegen eine derart hohe direkte Beteiligun­g. In dem Grundsatzs­treit ging es darum, wie viel Kontrolle und Mitsprache die Politik angesichts eines derart hohen finanziell­en Engagement­s des Staates in dem Unternehme­n ausüben soll. Der Einstieg des Staates müsste von einer außerorden­tlichen Hauptversa­mmlung genehmigt werden. Auch deshalb lehnte Lufthansa-Chef Carsten Spohr bisher eine derart hohe Staatsbete­iligung, die mit einer starken Entwertung der Anteilssch­eine privater Investoren einhergehe­n würde, ab.

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