VW entschuldigt sich für „geschmacklose“Werbung
WOLFSBURG (dpa) Nach heftiger Kritik an einem auf Instagram gepostetenWerbespot für den neuen Golf hat sich Volkswagen für das Video entschuldigt. Die Sequenz, die starke Reaktionen in den sozialen Netzwerken auslöste, zeigt einen schwarzen Mann, der von einer riesigen weißen Hand durchs Bild geschoben und anschließend in den Eingang eines Hauses geschnippt wird.
„Ganz ohne Frage: Das Video ist falsch und geschmacklos“, erklärte das Unternehmen dazu am Mittwoch in Wolfsburg. Dass der Clip bei vielen Beobachtern zu Empörung undWut führe, könne man verstehen.„Wir distanzieren uns davon und entschuldigen uns dafür. Wir werden aufklären, wie das passieren konnte – und Konsequenzen daraus ziehen.“Betriebsratschef Bernd Osterloh sagte: „Ich schäme mich für diesen Spot.“
Für einen Moment war gegen Ende des Werbefilms für das neue
Golf-Modell auch eine Buchstabenfolge zu sehen, deren Einblendung dasWort„Neger“nahelegte.„Schon vor dem Hintergrund unserer eigenen Unternehmensgeschichte positioniert sich Volkswagen gegen jede Form von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung“, erklärten die Wolfsburger.
Eine erste Entschuldigung war zuvor auf Instagram verbreitet worden. „Wie ihr euch vorstellen könnt, sind wir überrascht und schockiert, dass unsere Instagram-Story derart missverstanden werden kann“, schrieb VW dort zunächst. Dies war nochmals auf Kritik gestoßen. Ein Nutzer schrieb: „Alles also nur eingebildet und ein Missverständnis? Sorry, aber den Rassismus bilden wir uns nicht ein.“VW präzisierte daraufhin seine Entschuldigung. Das Unternehmen betonte außerdem: „Viele Initiativen im Unternehmen fördern Vielfalt, Integration und eine vorurteilsfreie Zusammenarbeit.“
Osterloh sprach von einem„widerlichen“Clip. Die Mitarbeitervertretung verlange Aufklärung darüber, wer für die Insta-Story verantwortlich ist.„Unsere Belegschaft lebtVielfalt.“Das Unternehmen ist auch in der Ausbildung von Flüchtlingen aktiv.„DerVorfall muss jetzt restlos aufgeklärt werden“, sagte Osterloh.„Der Betriebsrat wird nicht zulassen, dass die Verantwortung für diesen Vorfall dauerhaft vom Top-Management nach unten abgeschoben wird.“