Sozialverband fordert Mindestlohn von 13 Euro
BERLIN (qua) Der Mindestlohn soll nach einer Forderung des Sozialverbandes VdK deutlich erhöht werden. „Der Mindestlohn muss steigen. Und zwar kräftig auf 13 Euro“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele unserer Redaktion. Es könne nicht sein, dass genau die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die gerade als systemrelevant eingestuft würden, wieder zurückstecken sollten: „Bei Kassiererinnen zum Beispiel reicht das Geld kaum bis zum Ende des Monats“, betonte Bentele.
Aktuell liegt der gesetzliche Mindestlohn bei 9,35 Euro. Bis Ende Juni muss die aus Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern sowie Wissenschaftlern zusammengesetzte Mindestlohnkommission über die künftige Höhe des Mindestlohns entscheiden. „Im Regelfall“, so sieht es die Geschäftsordnung der Kommission vor, erfolgt die Erhöhung
„gemäß der Entwicklung des Tarifindex des Statistischen Bundesamtes in den beiden vorhergehenden Kalenderjahren“. Folgt man der Regeln würde der Mindestlohn zum 1. Januar 2021 auf 9,84 Euro steigen. Druck für einen höheren Mindestlohn machen auch SPD und Grüne, die jeweils 12 Euro fordern sowie die Linke, die 13 Euro für angemessen hält.
Der VDK argumentiert, dass der deutsche Mindestlohn im europäischen Vergleich „auf den hinteren Plätze“liege. „Es dürfte eigentlich nicht sein, dass Menschen neben ihrem Lohn noch auf staatliche Mindestsicherungsleistungen angewiesen sind“, heißt es in einem Papier des VDK. „Und wenn sie ein Leben lang hart gearbeitet haben, müssen sie mit einer Rente auskommen, die gerade über der Grundsicherung liegt. Das nehmen wir nicht hin“, betonte die Chefin des Sozialverbandes.