Karnevalsparty im Herbst in Lanxess-Arena
Der Umsatz von Veranstalter CTS Eventim ist durch Corona eingebrochen. Nun werden wieder Partys geplant.
KÖLN Obwohl wegen der Corona-Krise äußerst unklar ist, wie es mit Großveranstaltungen in Deutschland im Herbst und Winter weitergehen kann, werden seit Mittwoch Karten für riesige Karnevalsveranstaltungen in der Kölner Lanxess- Arena angeboten. Schon buchbar sind Tickets für die Feier zum Sessionsauftakt am Samstag, 14. November. Und als ob es keine Pandemie und keine Abstandsgebote gäbe, heißt es in der Ankündigung ausdrücklich, die „größten Stars des Kölner Karnevals“würden die Halle zum Schunkeln und Kochen bringen. Auch „Mitsingen“gehört zum Programm, obwohl bekanntermaßen Viren bei heftigem Ein- und Ausatmen besonders gut übertragen werden können.
Eine schnelleWiederbelebung der Halle mit solchen Aktivitäten dürfte im Sinne des Betreibers der Lanxess-Arena, des Ticketvermarkters und Live-Veranstalters CTS Eventim, sein. Denn dieser steht unter Druck. Seit März liegt das Geschäft brach, erklärte das Unternehmen am Mittwoch. Der Umsatz brach von Januar bis März um 35 Prozent auf 184,6 Millionen Euro ein. Die
Aktie ist in den letzten drei Monaten um fast 40 Prozent abgerutscht.
Jetzt hofft das Unternehmen„frühestens im vierten Quartal“wieder auf Veranstaltungen, sagte ein CTS-Sprecher. Passend dazu startet am Montag der Vorverkauf für die Kult-Veranstaltung „Lachende Kölnarena“, bei der die Lanxess-Arena 15-mal an den Wochenenden gefüllt werden soll, was ab dem 15.
Januar 2021 auf deutlich mehr als 100.000 Besucher hinausläuft.
Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes zeigt sich nicht gerade begeistert über die Ankündigungen. Es sei allerdings völlig legal, Veranstaltungen nach dem 31. August zu planen, weil Großveranstaltungen nur bis dahin verboten seien. Und falls die Corona-Krise weiterginge, müssten diese eben wieder abgesagt werden.
Für die Veranstalter könnte das die Kalkulation sein. Denn bei der Ankündigung der „Lachenden Köln-arena“ab Januar wird direkt angemerkt, die Einnahmen bei einer Absage nicht in Bargeld zu erstatten. Es heißt schriftlich: „Für den unwahrscheinlichen Fall einer Absage aufgrund des Coronavirus behalten die Tickets ihre Gültigkeit für 2022.“