Ordnungsamt schließt Friseursalon
Es fehlte an Hygiene, Handwerk und mehr. Zwei Frauen wurden festgenommen.
(csr) 6654 Anrufe bekam der städtische Ordnungs- und Servicedienst (OSD) seit Mitte März zum Thema Coronavirus. Allein am Dienstag hatten die Ordnungshüter 29 Einsätze. Und sie kamen in einem Fall auf deutlich mehr Verstöße als nur die gegen den Infektionsschutz.
An der Kölner Straße war eine Zivilstreife des OSD aber ursprünglich für die Arbeitsgruppe zur Bekämpfung der Schwarzarbeit unterwegs gewesen. Eher beiläufig fiel den Ordnungsamt-Mitarbeitern dabei auf, dass in einem Friseursalon eine Kundin „unter Verstoß sämtlicher Hygienevorschriften der Coronaschutzverordnung“bedient wurde. Bei der nunmehr genaueren Überprüfung des Salons stellte sich heraus, dass die frisierende Dame die Inhaberin des Geschäfts war, aber keine Berechtigung zur Ausübung friseurhandwerklicher Tätigkeiten hat. Sie erwartet nun ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen die Handwerksordnung und gegen die Coronaschutzverordnung. Für zwei Frauen, die während der Überprüfung aus Echthaar Zöpfe für Haarverlängerungen flochten, kam es noch schlimmer: Weil beide weder Arbeits- noch Aufenthaltserlaubnis vorweisen konnten, wurden sie festgenommen und der Polizei überstellt.
Bei der Aufklärungsarbeit in Sachen Coronaschutz wird der OSD seit vergangener Woche von Promoteams unterstützt, die Passanten auf Maskenpflicht oder auch die Abstandsregeln hinweisen. Auf die freundliche Ansprache reagierten die meisten Menschen durchaus einsichtig und positiv, heißt es aus dem Ordnungsamt.