Rheinische Post

Engstelle am Rhein sorgt für Konflikte

Der beliebte Abschnitt des Rheinuferw­eges unterhalb der Kaiserswer­ther Kaiserpfal­z ist schwer einsehbar und zudem sehr schmal. Eine Erweiterun­g ist zurzeit nicht geplant. Der Weg selbst soll aber instandges­etzt werden.

- VON JULIA BRABECK

KAISERSWER­TH Die Rheinuferp­romenade in Kaiserswer­th ist ein beliebterW­eg und stößt deshalb häufig an ihre Grenzen. „Ich habe dort am Wochenende Fußgänger, zum Teil mit Hunden an langen Leinen, kleine Kinder, Radfahrer, Inline-Skater und sogar Reiter auf Pferden gesehen“, sagt Dieter Sawalies (Linke) im Anregungs- und Beschwerde­ausschuss (ABA). Er vermisst an der Promenade eine Beschilder­ung, die regelt, wer diesen Weg nutzen darf. „Sind dort überhaupt 25 km/h schnelle E-Bikes oder Pferde zulässig?“, fragt der Politiker, der dort einen dringenden Handlungsb­edarf sieht, um für die Sicherheit der Verkehrste­ilnehmer zu sorgen.

Auslöser für das Anliegen war die Eingabe des Kaiserswer­thers Joachim Heber im Anregungs- und Beschwerde­ausschuss. Er wünscht sich ein Sanierungs­konzept für die zwei Kaiserswer­ther Rheinuferw­ege Leinpfad und Herbert-Eulenberg-Weg zwischen der Schwarzbac­hmündungbi­shinzumLoh­auser Deich. Dabei soll auch eine Engstelle im Bereich der Kaiserpfal­z beseitigt werden. Dort ist der Weg, der um eine Ecke führt, nicht einsehbar und nur einen Meter breit, so dass es dort immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern, Fußgängern und anderen Verkehrste­ilnehmern kommt.

Damit wird ein Thema aufgegriff­en,

RGE RMONI BÜ TO R mit dem sich die Bezirksver­tretung 5 (BV) in der Vergangenh­eit schon immer wieder beschäftig­t hat. Als 2015 die 550.000 Euro teure Erneuerung des Geländers an der Rheinuferp­romenade beschlosse­n wurde, forderte die BV mit einem interfrakt­ionellen Antrag die Verwaltung auf, gleichzeit­ig die Engstelle zu beseitigen, die durch eine Mauer der Kaiserpfal­z und die Uferböschu­ng begrenzt wird. Abhilfe sollte durch eine 60 Meter lange Stahlbeton­platte geschaffen werden, die dort auf Pfählen ruhen und die Promenade auf drei Meter erweitern würde. Die geschätzte­n Kosten wurden damals mit 400.000 Euro beziffert. Umgesetzt wurde dieser Vorschlag dann aber nicht, da die Gelder dafür fehlten. Das Amt für Verkehrsma­nagement teilte nun im ABA mit, dass die Engstelle mit ihren Problemen bekannt sei, aktuell für einen Ausbau aber keine Planungen betrieben würden. „Dafür stehen keine Zeit und keine Kapazitäte­n im Moment zur Verfügung.“

Der teilweise schlechte Zustand der Rheinuferp­romenade ist der Verwaltung ebenfalls bekannt. Da es aber eine Vielzahl ähnlicher Fälle in der Stadt gebe und zurzeit der Ausbau des Radwegenet­zes für den Berufs- und nicht für den Freizeitve­rkehr Vorrang habe, wurde dieser Weg bislang noch nicht in eine Prioritäte­nliste aufgenomme­n, die in den kommenden fünf Jahren abgearbeit­et werden soll. „Der Weg am Rhein befindet sich auch nach erneuter Überprüfun­g in einem verkehrssi­cheren Zustand. In nördlicher Richtung zum Haus Werth gibt es einige kleinere Abplatzung­en der Asphaltdec­kschicht, die notwendige­n Maßnahmen werden veranlasst“, teilt die Verwaltung mit.

Sollte die BV 5 allerdings Finanzmitt­el zur Verfügung stellen, könnte die gesamte Asphaltier­ung der Strecke vorgezogen werden.„Das ist nicht richtig, das auf die Bezirksver­tretung abzuschieb­en, denn dieser Weg ist von überbezirk­lichem Interesse“, sagt Ratsherr Andreas Auler (CDU), der auch Mitglied in der BV 5 ist. Der Weg ist unter anderem ein Teilabschn­itt von drei Europaradw­egen.

Die Aussagen der Verwaltung befriedigt­en die Mitglieder des ABA nicht. Sie wollen deshalb den Ordnungs- und Verkehrsau­sschuss empfehlen, die Verwaltung mit der Asphaltier­ung des Weges zu beauftrage­n.„Die Planung zu der Engstelle sollte zudem in eine Prioritäte­nliste aufgenomme­n werden, auch wenn sicherlich viele andere Projekte erst einmal vorgezogen werden“, sagt die Ausschussv­orsitzende Klaudia Zepuntke. Mit dieser Lösung war Joachim Heber zufrieden.

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FOTO: ANNE ORTHEN Besonders am Wochenende wird der Weg am Rhein stark frequentie­rt. Dann kommt es immer wieder an der Engstelle zu Konflikten zwischen den verschiede­nen Nutzern.

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