Engstelle am Rhein sorgt für Konflikte
Der beliebte Abschnitt des Rheinuferweges unterhalb der Kaiserswerther Kaiserpfalz ist schwer einsehbar und zudem sehr schmal. Eine Erweiterung ist zurzeit nicht geplant. Der Weg selbst soll aber instandgesetzt werden.
KAISERSWERTH Die Rheinuferpromenade in Kaiserswerth ist ein beliebterWeg und stößt deshalb häufig an ihre Grenzen. „Ich habe dort am Wochenende Fußgänger, zum Teil mit Hunden an langen Leinen, kleine Kinder, Radfahrer, Inline-Skater und sogar Reiter auf Pferden gesehen“, sagt Dieter Sawalies (Linke) im Anregungs- und Beschwerdeausschuss (ABA). Er vermisst an der Promenade eine Beschilderung, die regelt, wer diesen Weg nutzen darf. „Sind dort überhaupt 25 km/h schnelle E-Bikes oder Pferde zulässig?“, fragt der Politiker, der dort einen dringenden Handlungsbedarf sieht, um für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu sorgen.
Auslöser für das Anliegen war die Eingabe des Kaiserswerthers Joachim Heber im Anregungs- und Beschwerdeausschuss. Er wünscht sich ein Sanierungskonzept für die zwei Kaiserswerther Rheinuferwege Leinpfad und Herbert-Eulenberg-Weg zwischen der SchwarzbachmündungbishinzumLohauser Deich. Dabei soll auch eine Engstelle im Bereich der Kaiserpfalz beseitigt werden. Dort ist der Weg, der um eine Ecke führt, nicht einsehbar und nur einen Meter breit, so dass es dort immer wieder zu Konflikten zwischen Radfahrern, Fußgängern und anderen Verkehrsteilnehmern kommt.
Damit wird ein Thema aufgegriffen,
RGE RMONI BÜ TO R mit dem sich die Bezirksvertretung 5 (BV) in der Vergangenheit schon immer wieder beschäftigt hat. Als 2015 die 550.000 Euro teure Erneuerung des Geländers an der Rheinuferpromenade beschlossen wurde, forderte die BV mit einem interfraktionellen Antrag die Verwaltung auf, gleichzeitig die Engstelle zu beseitigen, die durch eine Mauer der Kaiserpfalz und die Uferböschung begrenzt wird. Abhilfe sollte durch eine 60 Meter lange Stahlbetonplatte geschaffen werden, die dort auf Pfählen ruhen und die Promenade auf drei Meter erweitern würde. Die geschätzten Kosten wurden damals mit 400.000 Euro beziffert. Umgesetzt wurde dieser Vorschlag dann aber nicht, da die Gelder dafür fehlten. Das Amt für Verkehrsmanagement teilte nun im ABA mit, dass die Engstelle mit ihren Problemen bekannt sei, aktuell für einen Ausbau aber keine Planungen betrieben würden. „Dafür stehen keine Zeit und keine Kapazitäten im Moment zur Verfügung.“
Der teilweise schlechte Zustand der Rheinuferpromenade ist der Verwaltung ebenfalls bekannt. Da es aber eine Vielzahl ähnlicher Fälle in der Stadt gebe und zurzeit der Ausbau des Radwegenetzes für den Berufs- und nicht für den Freizeitverkehr Vorrang habe, wurde dieser Weg bislang noch nicht in eine Prioritätenliste aufgenommen, die in den kommenden fünf Jahren abgearbeitet werden soll. „Der Weg am Rhein befindet sich auch nach erneuter Überprüfung in einem verkehrssicheren Zustand. In nördlicher Richtung zum Haus Werth gibt es einige kleinere Abplatzungen der Asphaltdeckschicht, die notwendigen Maßnahmen werden veranlasst“, teilt die Verwaltung mit.
Sollte die BV 5 allerdings Finanzmittel zur Verfügung stellen, könnte die gesamte Asphaltierung der Strecke vorgezogen werden.„Das ist nicht richtig, das auf die Bezirksvertretung abzuschieben, denn dieser Weg ist von überbezirklichem Interesse“, sagt Ratsherr Andreas Auler (CDU), der auch Mitglied in der BV 5 ist. Der Weg ist unter anderem ein Teilabschnitt von drei Europaradwegen.
Die Aussagen der Verwaltung befriedigten die Mitglieder des ABA nicht. Sie wollen deshalb den Ordnungs- und Verkehrsausschuss empfehlen, die Verwaltung mit der Asphaltierung des Weges zu beauftragen.„Die Planung zu der Engstelle sollte zudem in eine Prioritätenliste aufgenommen werden, auch wenn sicherlich viele andere Projekte erst einmal vorgezogen werden“, sagt die Ausschussvorsitzende Klaudia Zepuntke. Mit dieser Lösung war Joachim Heber zufrieden.