Die Kaffeerösterei Samyju in Büderich feiert ihr einjähriges Bestehen
Wegen Corona gab es in dem Café am Dyckhof aber keine Party. Die Krise haben die Betreiber jedoch bislang mit Kreativität bewältigt.
BÜDERICH Luftballons in Kaffeefarben von schwarzem Espresso bis milchigem Cappuccino, Blumenschmuck in derben Kaffeesäcken: Schon der Eingang zur Rösterei Samyju deutete darauf hin, dass dieser Tag ein sehr besonderer war. Die am 19. Mai 2019 eröffnete „Genuss-Oase“am Dyckhof in Büderich feierte ihr einjähriges Bestehen.Wegen Corona sei keine große Party möglich gewesen, bedauern die Gastronomen. Aber einige Neuheiten konnten sie zum Geburtstag dennoch präsentieren.
Auf einer nachhaltigen Holzwand neben der Terrasse hat Daniel Schreuers im Auftrag von Samyju eine symbolträchtige Hommage an Meerbusch geschaffen. Das Graffiti zeigt, wie das „schwarze Gold“aus der Rösterei direkt in eine riesige Tasse fließt, in der verzückt eine Dame badet. Darüber hat der Künstler Rohkaffeepflanzen hingemalt - ein humoriges Werk.
Neu ist auch die dritte Espresso-Mischung „Don Sammy“, benannt nach Inhaber Sammy Issa. „Hundert Prozent Arabica, leicht fruchtig, mit Aromen von Mandel und Marzipan, aber auch schokoladig“, beschreibt der Experte seine Kreation. Gemeinsam mit Justina Rokita und Alfred Liere hat er die Rösterei 2019 gegründet. Das Geschäft lief vielversprechend an, viele Radler und Wanderer kamen vorbei und legten auf der Terrasse oder im Café eine Pause ein. Bis an den ersten schönen Frühlingstagen Corona kam - und damit die Schließung erzwungen wurde.
Doch das Trio meisterte die Krise mit Kreativität und Optimismus bisher recht gut. „Klar, auch unser Umsatz ist eingebrochen, aber wenn wir das alles durchgestanden haben, sind wir abgehärtet, dann kann uns nichts mehr erschüttern“, sagt Sammy Issa. „Es war ein Jahr der Emotionen und der Erfahrung“, bestätigt Justina Rokita und verhehlt nicht, dass die idyllische Lage der Rösterei in der Krise ein glücklicher Umstand war. „Die Leute haben sich mehr in der Natur bewegt, um Menschentrauben zu entgehen. Dadurch konnten wir viele Neukunden und Kaffeeliebhaber für uns gewinnen. Hätten die Gäste uns nicht so treu unterstützt, sähe es jetzt auch bei uns übel aus.“
Natürlich spreche dieser Erfolg für das Konzept, ergänzt die erfahrene Marketingmanagerin nicht ohne Stolz. „Wir freuen uns, dass unser Meerbuscher Headquarter so gut ankommt“, sagt sie. „Wir planen auch für Düsseldorf, warten aber zunächst ab, wie sich nach Corona alles entwickelt.“Die Kreise der Rösterei erweitern sich auch so: An der Emba Medienakademie soll Justina Rokita als Gastdozentin eingebunden werden. Sie hat bereits ein Projekt ausgetüftelt, das von 20 Studenten in kleinen Gruppen über die kommenden vierWochen erarbeitet wird. „Selbstverständlich eines mit Kaffee“, sagt sie und lacht.
Mit Demut und Dankbarkeit haben die Betreiber ihre Rösterei und das Café nun wieder aufgeschlossen und um frische Leckereien bereichert. Avocadokuchen und Carrot Cake werden von ihrer„Backfee“, einer guten Freundin vom Fach, hergestellt. Neu ist auch eine Taste Box mit fünf Sorten Kaffeebeuteln. Über ihre Kundschaft im Samyju lernten die Gastronomen Aline Feuer kennengelernt. Vom Engagement der Mitarbeiterin des Meerbuscher Behindertenwerks Hephata waren sie so beeindruckt, dass sie der Einrichtung etwas Gutes tun wollten. Anlässlich des Geburtstags überreichten sie ein Kaffeepaket im Wert von rund 300 Euro.