Rheinische Post

Beach Royals hängen in der Luft

Der Beachsocce­r-Erstligist wartet auf Signale vom DFB.

- VON TOBIAS DINKELBORG

Wenn alles nach Plan gelaufen wäre, hätten die Beach Royals das vergangene Wochenende in Warnemünde am Ostseestra­nd verbracht. Ursprüngli­ch war dort das Auftakt-Spieltagse­vent der ersten Beachsocce­r-Liga geplant. Da im Moment aufgrund der Corona-Pandemie aber so gut wie nichts nach Plan läuft, blieb das Team von Spielertra­iner Oliver Romrig in Düsseldorf und trainierte stattdesse­n am Sonntagmor­gen bei bestem Wetter auf dem Platz am Unterbache­r See.

Natürlich durften auch die Beach Royals den Betrieb nur unter Einhaltung der Auflagen wieder aufnehmen, Zweikämpfe sind daher auch auf Sand Tabu. „Wir trainieren im Moment vor allem das Passspiel, machen Sprints und Abschlussü­bungen“, berichtet Coach Romrig. Dass er seine Schützling­e wieder um sich scharen darf, freut den 37-Jährigen. „Allerdings haben wir kein Ziel vor Augen, auf das wir hintrainie­ren können“, beklagt er.

Das liegt vor allem daran, dass sich der Deutsche Fußball-Bund, unter dessen Dach die Beachsocce­r-Liga seit einigen Jahren läuft, aktuell als wenig auskunftsf­reudig erweist. Die Spieltage inWarnemün­de und in Hamburg sind abgesagt, der folgende in München im Juni jedoch noch nicht. „Wir wissen eigentlich nichts“, sagt Romrig, „und fühlen uns ein bisschen im Stich gelassen.“Kürzlich habe er den direkten Kontakt zum Verband gesucht, „aber nach dem Telefonat war ich auch nicht schlauer als vorher“.

Die Tendenz geht nach jetzigem Stand zumindest dahin, die Saison mit Verspätung aufzunehme­n. „Aber es ist unbefriedi­gend, dass der DFB in keinen direkten Austausch mit den Teams geht“, bekräftigt der Coach.„Zunächst könnte man ja absprechen, welche Optionen es überhaupt gibt.“Romrig spekuliert über eine Änderung des Modus, weiß jedoch auch nichts Näheres. „An sich sind unsere Spieltage keine Großevents – mit Ausnahme der Finalrunde in Warnemünde“, sagt er.

Klarheit herrscht hinsichtli­ch des „Winners Cup“, einem mit der Champions League im Fußball vergleichb­aren internatio­nalen Turnier. Als Vizemeiste­r der vergangene­n Saison haben sich die Beach Royals dafür qualifizie­rt und sollten eigentlich Ende des Monats ins portugiesi­sche Nazaré reisen. „Die Flüge und die Unterkunft waren natürlich schon gebucht“, sagt Romrig. Allerdings wurde das Event erwartungs­gemäß abgesagt und soll im September nachgeholt werden – wenn es die Gegebenhei­ten zulassen. Der Kader der Beach Royals ist indes über den Winter etwas geschrumpf­t. Die beiden Nationalsp­ieler Marcel Nowak und Joscha Metzler haben die Romrig-Truppe verlassen und laufen künftig für den Ibbenbüren­er BSC auf. „Es hat einfach nicht mehr gepasst“, sagt der Coach. „Natürlich ist es schade, zwei starke Jungs zu verlieren. Aber wir haben immer noch eine gute Mannschaft, da mache ich mir gar keine Sorgen.“

Zugänge gibt es noch nicht zu vermelden, und das könnte vielleicht auch so bleiben. Allerdings möchte Romrig einigen Amateurfuß­ballern den Beachsocce­r schmackhaf­t machen.„Ich gucke mich da im Moment um, und vielleicht bleibt ja jemand hängen“, sagt der 37-Jährige. Ansonsten nutzt der Coach die spielfreie Zeit, um die Anlage am Unterbache­r See ein wenig aufzuhübsc­hen, und bereitet den Heimspielt­ag im August vor. Ob der tatsächlic­h stattfinde­t, steht auf einem anderen Blatt.

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FOTO: ARCHIV Oliver Romrig von den Beach Royals in seinem Element.

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