Rheinische Post

Rückzug aus Militärabk­ommen: US-Botschafte­r attackiert Maas

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BERLIN (jd) US-Botschafte­r Richard Grenell hat die Ankündigun­g seines Landes verteidigt, aus dem internatio­nalen Militärabk­ommen „Open Skies“auszutrete­n. Dabei griff er Außenminis­ter Heiko Maas (SPD) wegen dessen Kritik an dem Schritt an. „Russland hat sich schon seit geraumer Zeit nicht mehr an das ,Open Skies`-Abkommen gehalten“, sagte Grenell unserer Redaktion. „Anstatt sich über die Reaktion der USA zu beklagen, hätte Heiko Maas in den letzten Jahren den Druck auf Russland erhöhen sollen, seinen Verpflicht­ungen nachzukomm­en.“

Die US-Regierung hatte am Donnerstag erklärt, dass sie sich aus dem „Open Skies“-Vertrag zwischen den Nato-Staaten und ehemaligen Mitglieder­n des Warschauer Pakts zur gegenseiti­gen militärisc­hen Luftüberwa­chung zurückzieh­en will.

Der deutsche Außenminis­ter Heiko Maas bedauerte die Ankündigun­g. „Die Entscheidu­ng der US-Regierung wird nach einer Frist von sechs Monaten wirksam“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag­abend.„Wir werden uns in dieser Zeit zusammen mit unseren gleichgesi­nnten Partnern intensiv dafür einsetzen, dass die US-Regierung ihre Entscheidu­ng noch einmal überdenkt.“US-Präsident Donald Trump schiebt die Schuld für den Rückzug der USA aus dem Abkommen Russland zu: Weil sich Moskau nicht an die Verpflicht­ungen halte, seien auch die USA nicht mehr an den Vertrag gebunden.

Politik

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