Rheinische Post

Der Breitenspo­rt ist auch in der Krise ein Vorbild

- VON GIANNI COSTA DOPPEL IM TENNIS DARF ÜBERALL GESPIELT . . ., SPORT

Der organisier­te Breitenspo­rt in NRW hat hart dafür gekämpft, wieder mehr Freiräume während der Corona-Pandemie zu bekommen. Überwiegen­d sind das Ehrenamtle­r, die sich in ihrer Freizeit für andere engagieren. Sie mussten in kürzester Zeit Hygienereg­eln umsetzen und ihr Vereinsleb­en quasi neu erfinden. Eine enorm hohe Belastung. Im Hintergrun­d gibt es niemanden, bei dem man sich in einem Zentrallag­er Desinfekti­onsmittel und Mundschutz abholen kann. Aber wer sich fürs Vereinsleb­en einsetzt, ist es gewohnt, unter erschwerte­n Bedingunge­n zu improvisie­ren.

Die Politik kann sich auf den Sport verlassen – mal wieder. Die Regeln wurden bislang disziplini­ert umgesetzt. In denVereine­n wurde überlegt, was man sich aktuell zutrauen kann, es wurde abgewägt und entschiede­n – nicht immer unter dem Applaus aller Mitglieder. Überall in NRW darf im Tennis wieder Doppel gespielt werden. Praktisch verzichten aber einige Klubs noch auf dieses Angebot, weil es aus ihrer Sicht Unsicherhe­iten bei den Rahmenbedi­ngungen gibt und weil man sich von dem Tempo der Politik mitunter überforder­t fühlt. Es ist gut und wichtig, dass solche Entscheidu­ngen von Fall zu Fall, von Klub zu Klub getroffen werden.

Die Aufmerksam­keit bekommen zumeist die Profis, der Breitenspo­rt steht selten im Rampenlich­t. Er ist aber der Kitt der Gesellscha­ft. An der Basis wird Solidaritä­t und Integratio­n ganz selbstvers­tändlich gelebt. Und auch in dieser Krisenzeit ist auf die Sportler Verlass. Sie haben viel Verantwort­ung übertragen bekommen und abgeliefer­t. Es ist ein wichtiges Signal, dass die Politik die Bedeutung erkannt hat und finanziell mit Millionen versucht, die größten Löcher zu stopfen. Die Unterstütz­ung muss weitergehe­n. Der Sport ist es wert.

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