So gelingt der Ausflug an Pfingsten
Viele Menschen nutzen die langen Wochenenden für Kurztrips in NRW und in die benachbarten Niederlande. An manchen beliebten Ausflugszielen wird es voll – das dürfte auch an Pfingsten wieder so sein. Was Sie nun beachten sollten.
DÜSSELDORF Wegen der Corona-Maßnahmen ist die Wahl der Ausflugsziele und Aktivitäten zwar weiterhin eingeschränkt, jedoch sind immer noch Unternehmungen möglich – vorausgesetzt, man hält sich an die geltenden Regeln. An Christi Himmelfahrt mussten Polizei und Ordnungsämter in NRW nur sehr selten einschreiten. Pfingsten steht nun die nächste große Herausforderung bevor. Mit Blick auf das langeWochenende beantworten wir die wichtigsten Fragen.
Welche Ausflugsziele sollte ich meiden?
Ganz klar: Die beliebtesten Orte sind auch in diesen Tagen die vollsten. An Christi Himmelfahrt war das in der Düsseldorfer Altstadt der Fall. Die meisten Gastwirte hatten viel zu tun, damit die Gäste alle Hygiene- und Abstandsregeln beachteten. In Wesel gab es am Fährkopf Bislich starken Andrang. Wer den Menschenmassen entgehen will, sollte sich lieber Regionen aussuchen, die nicht so populär und bekannt sind. Dafür bieten sich zum Beispiel Wanderungen in der Natur an oder kleinere Ortschaften, in denen man trotzdem nette Cafés oder Restaurants für eine Pause findet.
Wie sieht es mit Restaurantbesuchen aus?
Wie in NRW haben Restaurants in den meisten Bundesländern wieder geöffnet. Ausnahmen gelten für Bayern, wo vorerst nur Biergärten und Außenbereiche aufmachen dürfen. Wer einen Besuch im Restaurant plant, der sollte sich nach Möglichkeit einen Platz an der frischen Luft sichern. Dafür bieten sich Biergärten oder Restaurants mit Terrassen an. Mittlerweile weiß man nämlich, dass das Virus auch beim Sprechen und sogar beim Atmen übertragen wird. In geschlossenen Räumen ist wegen der fehlenden Luftzirkulation die Ansteckungsgefahr höher. Anders sieht es laut Virologe Andreas Podbielski draußen aus: „Da kommt es praktisch nicht zu Infektionen. Das Coronavirus wird maßgeblich über die Luft übertragen.“Wer drinnen sitzen möchte, sollte darauf achten, dass gut durchgelüftet wird. An einem Tisch sind aufgrund der Kontaktbeschränkungen maximal Angehörige aus zwei
Haushalten erlaubt – also zwei Familien, Paare oder Einzelpersonen. Eine maximale Anzahl der Personen pro Tisch gibt es in NRW nicht. Wer essen gehen möchte, muss sich in manchen Bundesländern vorher mit Adresse anmelden.
Mit wem darf ich bei Ausflügen unterwegs sein?
Die wegen der Pandemie verfügten Kontaktbeschränkungen galten auch bei Ausflügen an den Feiertagen. Demnach dürfen sich in NRW maximal die Mitglieder von zwei Haushalten treffen, also zwei Familien, Paare, WGs oder Einzelpersonen. Ist eine größere gemischte Gruppe unterwegs, muss der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden.
Wie sieht es mit einem Ausflug in die Niederlande aus?
Davon raten die bei deutschen Touristen sehr beliebten Städte Venlo und Roermond vehement ab. Nachdem am vergangenen Sonntag etliche Deutsche in die offenen Geschäfte der holländischen Städte geströmt waren, hatten die Kommunen deutliche Warnungen ausgesprochen. „Wenn Sie kommen, kommen Sie allein – und halten Sie Abstand.“Das gelte auch in den kommenden Tagen, betonte der Sprecher. Bei Verstößen gegen die Corona-Regeln können hohe Bußgelder von bis zu 390 Euro verhängt werden.Restaurants, Cafés, Theater und Kinos dürfen erst ab dem 1. Juni, also Pfingstmontag, wieder öffnen.
Wie ist die Lage in den Küstenregionen und am Strand?
Aktuell zieht es vor allem die Niederländer selbst an ihre Küsten. Am Vatertag kam es zu langen Staus auf den Autobahnen in Richtung der Küstenregion Zeeland. Dort mussten laut niederländischen Medien sogar Zufahrtstraßen zu den Stränden in Bloemendaal und Zandvoort geschlossen werden. Denn auch in den Niederlanden gelten strenge Bestimmungen. Diese werden zwar ab 1. Juni teilweise gelockert, dennoch behalten sich die Behörden vor, bei Überfüllung der Strände weiterhin Parkplätze und Zufahrtsstraßen abzusperren. Aktuell sind auch sanitäre Einrichtungen an Stränden und Naturparks noch geschlossen – das macht einen Besuch ohnehin nicht sehr entspannt. Ab dem 1. Juli dürfen Ferienparks und Campingplätze vollständig öffnen. Dies gilt auch für sanitäre Einrichtungen.
Sind Deutsche überhaupt in den Niederlanden erwünscht? Touristenverbände locken deutsche Touristen mit Angeboten für die Sommermonate. Auch Einkaufsorte wie das Outletcenter in Roermond werben damit, wieder geöffnet zu haben. Allerdings müssen auch dort die geltenden Abstandsregeln eingehalten werden. So hat das Outletcenter in Roermond auf seiner Website am Vatertag von einem Besuch abgeraten. Stattdessen wurden Tage empfohlen, an denen es weniger voll sein werde. Die Stimmung bei den Niederländern ist teilweise gespalten. So fordert zum Beispiel ein niederländischer Leser aus Gouda:„Bleibt zu Hause und kommt zurück, wenn das Virus weg ist“. Er berichtet auch von einer aggressiven Stimmung gegenüber Deutschen. So würden Autofahrer mit deutschen Kennzeichen mit Ausrufen wie „Was macht ihr hier?“oder „Geht nach Hause“angegangen.
Darf man in Hotels übernachten? Wer lieber in einem Hotel übernachten möchte, anstatt einen Tagesausflug zu unternehmen, hat in NRW dazu ab Montag die Möglichkeit. Hotels und Ferienwohnungen haben auch in Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Sachsen oder Thüringen geöffnet, ab Montag gilt das auch für Bremen und Schleswig-Holstein. Für Mecklenburg-Vorpommern gilt weiterhin ein Einreiseverbot bis zum 25. Mai. In einzelnen Ländern dürfen Gäste vorerst nur in Ferienwohnungen unterkommen, etwa in Brandenburg. Bis Ende Mai sollen Unterkünfte in allen Bundesländern gebucht werden können. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass auch beim Frühstück ein Mindestabstand eingehalten werden muss. Zudem darf es keine Speisen in Buffet-Form geben. Viele Hotels bieten bei aktuellen Buchungen auch kulante Stornierungsbedingungen an.
Wer sorgt dafür, dass die Corona-Regeln eingehalten werden?
Wie in den Niederlanden, sind auch in Deutschland und NRW Polizei und Ordnungsämter unterwegs. Die NRW-Polizei hat seit Inkrafttreten der Corona-Kontaktbeschränkungen im März rund 13.000 Verstöße geahndet. Hinzu kommen noch die Zahlen der kommunalen Ordnungsämter. Die Tendenz nimmt jedoch ab, was dafür spricht, dass sich die meisten Menschen an die Regeln halten. Ein Grund dafür könnten auch die teils hohen Strafen sein, wenn man dies nicht tut: Manche Städte verhängen Bußgelder, um Regelbrecher abzuschrecken. In Haan werden 500 Euro fällig, wenn man ohne Maske ein Geschäft betritt.