Rheinische Post

Passagierf­lugzeug stürzt in Wohngebiet

Die Maschine mit 100 Fluggästen an Bord verunglück­te in Pakistan. Mindestens drei Menschen überlebten.

-

ISLAMABAD (dpa) Eine Schneise der Verwüstung hat der Absturz einer Passagierm­aschine in einemWohng­ebiet in Pakistan hinterlass­en. Das Flugzeug mit rund 100 Menschen an Bord sei in der Nähe der Stadt Karatschi wenige Minuten vor der Landung abgestürzt, teilte die Luftfahrtb­ehörde des Landes am Freitag mit. Es seien bereits rund ein Dutzend Leichen geborgen, mindestens drei Fluggäste hätten das Unglück aber überlebt. Die Rettungsak­tion in dem Wohngebiet gestaltete sich zunächst schwierig.

Fernsehauf­nahmen zeigten eine dichte, schwarze Rauchwolke. Krankenwag­en fuhren zur Absturzste­lle. Das Militär und die Polizei sperrten das als „Model Colony“bekannte Gebiet rund zwei Kilometer entfernt von der Landebahn ab. Bewohner eilten zur Hilfe und suchten in der Verwüstung nach Überlebend­en. Trümmer zerstörter Häuser und Flugzeugte­ile waren in den engen Straßen verteilt.

Kurz vor dem Absturz habe der Pilot dem Tower technische Probleme der Maschine berichtet, sagte

PIA-Chef Arshad Malik. Funksprüch­e deuteten auf ein Versagen eines Triebwerks der Maschine hin. Augenzeuge­n berichtete­n lokalen Fernsehsen­dern, dass sie das Flugzeug um den Flughafen kreisen sahen, bevor es in dem Wohngebiet abstürzte.

Verletzte wurden aus den Trümmern eingestürz­ter Gebäude herausgezo­gen, während Feuerwehr

leute Brände bekämpften. Dutzende Menschen wurden laut Behörden in ein Krankenhau­s von Karatschi gebracht, wo der Notstand ausgerufen wurde. Die dicht besiedelte Hafenstadt Karatschi im Süden Pakistans hat rund 14 Millionen Einwohner.

Der von Pakistan Internatio­nal Airline (PIA) betriebene Airbus mit der Flugnummer PK8303 sei auf demWeg von der östlichen Stadt La

hore nach Karatschi gewesen, sagte ein Sprecher der Fluggesell­schaft. Den Angaben zufolge befanden sich an Bord der Maschine 91 Passagiere und 8 Crewmitgli­eder.

Pakistans Premiermin­ister Imran Khan drückte den Opfern und Familien sein Beileid aus. „Schockiert und betrübt über den PIA-Absturz“, schrieb Khan auf Twitter. Er kündigte eine umgehende Untersuchu­ng an. Auch der deutsche Botschafte­r in Pakistan, Bernhard Schlagheck, drückte den Opfern der Familien sein Beileid aus.

Der Luftfahrtk­onzertn Airbus teilte mit: „Unsere Gedanken sind bei allen Betroffene­n.“Weiter hieß es: „Zum gegenwärti­gen Zeitpunkt liegen Airbus keine bestätigte­n Informatio­nen über die Umstände des Unfalls vor.“

Der Absturz erfolgte nur eine Woche nach der Entscheidu­ng der pakistanis­chen Behörden, den Flugverkeh­r im Inland wieder aufzunehme­n.Wegen der Corona-Pandemie sind internatio­nale Flüge in das südasiatis­che Land noch bis Ende des Monats ausgesetzt.

 ?? FOTO: AP ?? Feuerwehrl­eute versuchen nahe Karatschi in den Trümmern der Häuser Brände zu löschen. Das Flugzeug war in die Siedlung gestürzt.
FOTO: AP Feuerwehrl­eute versuchen nahe Karatschi in den Trümmern der Häuser Brände zu löschen. Das Flugzeug war in die Siedlung gestürzt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany