So laufen die Corona-Tests für 5000 Kinder in den Kitas
DÜSSELDORF Mit einer großangelegten Studie untersuchen das Gesundheitsamt, das Jugendamt und die Uni-Klinik unter Schirmherrschaft des Familienministeriums NRW, wie sich das Coronavirus in Kindertagesstätten verbreitet. Nun liegen die Details zum Ablauf vor. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
Was ist das Ziel? Mit Hilfe der Studie sollen mehr Erkenntnisse dazu gewonnen werden, wie oft Kinder infiziert werden und wie ansteckend sie sind, obwohl sie laut Uni-Klinik selbst meist milde Verläufe erleben und trotz Infektion oft sogar keine Krankheitszeichen aufweisen. Hinzu kommt, dass mit dem eingeschränkten Regelbetrieb ab 8. Juni wieder deutlich mehr Kinder in die Tageseinrichtungen gehen werden und mit der Studie das Infektionsgeschehen besser überwacht werden kann.
Insgesamt gibt es in Düsseldorf rund 370 Kindertageseinrichtungen, die von rund 28.000 Kindern zwischen erstem Lebensjahr und Schuleintritt besucht werden.
Wer führt die Studie durch? Die Studienleitung liegt bei Jörg Timm, Professor am Institut für Virologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.
Wer wird getestet? Insgesamt sollen auf freiwilliger Basis 5000 Kita-Kinder an der Studie teilnehmen sowie alle Mitarbeiter, die es wünschen. Angeschrieben wurden alle Tageseinrichtungen, die nun die Informationen an die Eltern der Kinder in Notbetreuung weiterleiten.
Wie ist der zeitliche Ablauf? Wenn Eltern mit ihren Kindern an der Studie teilnehmen möchten, müssen sie bis Freitag die von der Kita verschickte Einverständniserklärung in der Einrichtung abgeben. Die Studie startet dann am 10. Juni und soll vier Wochen dauern.
Wie werden die Proben genommen? Die Eltern erhalten ein Testpaket, in dem sich acht Probengefäße mit Schraubverschluss, Barcode und Namen befinden. Zwei Mal wöchentlich geben die Eltern dann über einen Monat hinweg zu Hause kurz nach dem Aufstehen am Morgen ihrem Kind einen Teelöffel voll
Wasser in den Mund, das muss nach kurzem Umspülen in das Gefäß gespuckt werden.
Wie schnell kommen die Ergebnisse? Laut Uni-Klinik sollen die Testergebnisse jeweils 24 bis 36 Stunden nach Abgabe mitgeteilt werden, per E-Mail oder Telefon.
Was geschieht nach einem positiven Test? Hier gibt es keinen Unterschied zum üblichen Vorgehen bei einer Infektion. Das Gesundheitsamt ordnet eine Quarantäne an und ermittelt die Kontaktpersonen. Weiteren Personen im Haushalt des Erkrankten werden ebenfalls Tests angeboten. Zudem wird laut Uni-Klinik das Genom desVirus ermittelt, um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können.
Was geschieht mit Daten und Proben? Die gespeicherten Daten wie Name, Geburtsdatum, Adresse, Telefonnummer und E-Mail sollen nach Abschluss der Studie vernichtet werden, genau so wie die gesammelten Proben. Eine kommerzielle Nutzung oder Weitergabe an Dritte schließt die Uni-Klinik aus.