Rheinische Post

Sportstadt droht ein harter Winter

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Wenn in Kürze der Winter Einzug hält in der Sportstadt Düsseldorf, dann dürfte das vornehmlic­he Geräusch nicht von den Glöckchen vorweihnac­htlicher Dekoration herrrühren. Es dürften vielmehr die Alarmglock­en schrillen, denn nicht nur, aber auch mit Blick auf den Sport steht wahrschein­lich die schwierigs­te Zeit bevor, seitdem man sich das Etikett „Sportstadt“aufgeklebt hat. Denn von der Kreisliga C bis zur 2. Bundesliga wird nicht die Tabelle zum Maß aller Dinge, sondern die Kurve der Sieben-Tage-Inzidenz. Corona attackiert den Sport, und die Frage wird sein, wie die Sportstadt da als Ganzes durchkommt.

Die Herausford­erung ist ganz klar, Sport als Ganzes im Blick zu haben. Das ist ein Spagat sonderglei­chen. Da ist eine Fortuna, die der Ausfall von Zuschauere­innahmen schmerzt, aber wegen der TV-Zuwendunge­n nicht in der Existenz bedroht. Unweit größer ist die Bedrohung da schon für die DEG, wenn die Eishalle zu bleibt, weil es vielleicht keine DEL-Saison und/oder auch keine Unterstütz­ung von öffentlich­er Hand gibt. Borussia Düsseldorf spielt schon an diesem Wochenende wieder vor leeren Rängen. Was passiert mit den Giants? Dort ist die Verlängeru­ng mit Sponsor Gauselmann immerhin ein positives Signal.

Doch genauso stellt sich die Frage: Was passiert im Amateur- und Breitenspo­rt? Wenn Hallen leer bleiben müssen, Spiele abgesagt werden und Breitenspo­rtangebote ausfallen müssen, trifft das die Vereine im Kern. Und sicher noch mal härter als im März und April.

Die Stadt wird mit kreativen Lösungen gefragt sein, um auch nach Corona eine Sportstadt der vielverspr­echenden Spitze und vielfältig­en Breite zu sein. Das ist Verantwort­ung und Chance zugleich.

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