Nach dem Derby ist vor dem Derby
Diesmal behält der DHC beim DSD die Oberhand. In der Aufstiegsrunde zur Bundesliga gibt es ein Wiedersehen.
Für Düsseldorfs Hockeyfans sollte es ein Fest werden: Seit Wochen hatten sie dem Derby zwischen dem DSD und dem Düsseldorfer HC in der 2. Feldhockey-Bundesliga entgegengefiebert. Vor 25 Jahren hatte es das Duell schließlich zuletzt auf der Anlage des Deutschen Sportklubs Düsseldorf (DSD) gegeben. Und so waren die Eintrittskarten für die 300 zugelassenen Zuschauer bereits im Vorverkauf schnell vergriffen. Die sahen in Grafenberg dann auch eine intensive Begegnung, die der DHC mit 2:1 für sich entschied.
Die Linksrheinischen unterlagen einen Tag später zwar mit 2:3 beim ersten Verfolger Blau-Weiß Köln, doch die Tabellenführung geriet dadurch nicht in Gefahr. Mit vier PunktenVorsprung vor den Domstädtern geht das Team vom Seestern in den letzten Spieltag der 2. Bundesliga. Wer sich für die höchste Spielklasse qualifiziert, das wird dann aber erst im nächsten Jahr in einer Aufstiegsrunde mit den fünf Erstplatzierten ermittelt.
In dieser dabei sein wird auch der DSD. Die Überraschungsmannschaft unterlag am Tag nach der 1:2-Niederlage gegen den DHC zwar mit 0:2 auch bei SchwarzWeiß Neuss und fiel so vom dritten auf den fünften Rang zurück, doch vom Tabellensechsten Klipper Hamburg können die Grafenberger am letzten Spieltag nicht mehr überfügelt werden. Damit steht fest: Auch im nächsten Jahr wird es in der Aufstiegsrunde wieder zum Duell zwischen dem DHC und dem DSD kommen. Es werden also nicht erst wieder 25 Jahre vergehen.
Im Duell vom Samstag fielen alle drei Tore in der ersten halben Stunde. DHC-Torjäger Masi Pfandt legte das 1:0 (10. Minute) mit einem Strafeckentreffer vor, und fünf Minuten später erhöhte Christian von Ehren auf 2:0. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel fiel der Anschlusstreffer durch Ben Marquardsen. In der zweiten Spielhälfte entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten, jedoch ohne zählbare Erfolge. DSD-Trainer Tobias Bergmann trauerte dem entgangenen Punktgewinn nach: „Die beiden Tore waren selbstverschuldet, und im zweiten Viertel waren wir dem Ausgleich nahe. Das 1:2 hat uns selbstbewusst in die Pause und die zweite Hälfte gehen lassen. Ein bisschen was hat halt noch gefehlt, um gegen den Tabellenführer wirklich etwas mitzunehmen.“
Die Mannschaft des DSD, die so viel Potenzial für die Zukunft verspricht, wehrte sich jedenfalls gegen den DHC tapfer. Sieben A-Jugendliche im Tean des Gastgebers sorgten ganz nebenbei für ein Durchschnittsalter von nur 21,1 Jahren.
Und die Grafenberger hätten sicherlich 500 Zuschauer am Platz an der Altenbergstraße empfangen können, wenn die Pandemie dies zugelassen hätte. Doch mehr als 300 Tickets durften sie nicht verkaufen. Und so mussten jene Fans, die keine Eintrittskarte mehr ergattert hatten, auf den Live-Stream ausweichen, der via Hockeyvideos. de angeboten wurde. Die Resonanz war hoch: Mehr als 1000 Zuschauer sahen der Begegnung im Internet zu. Im Hinspiel hatten die begeisterungsfähigen Anhänger des DSD schon für mächtig Alarm am Seestern gemacht, 150 von ihnen waren mit dem Rad angereist und hatten für ausgelassene Stimmung gesorgt.
Das 2:3 des DHC in Köln war dann tags drauf ein ausgeglichenes Spitzenspiel. Die Gäste gingen in Minute 14 durch Moritz Butt in Führung. Blau-Weiß drehte jedoch das Ergebnis mit einem Doppelschlag (25. und 26.). Christian von Ehren sorgte zunächst für den Ausgleich (37.), doch als die Oberkasseler einen Punkt vor Augen hatten, mussten sie in Unterzahl in der Schlussminute noch das 2:3 hinnehmen.
Dem DSD ging es bei SW Neuss auch nicht besser als dem DHC, er musste eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Neuss gelang damit die Revanche für das 2:5 aus dem Hinspiel.