Rheinische Post

Nach dem Derby ist vor dem Derby

Diesmal behält der DHC beim DSD die Oberhand. In der Aufstiegsr­unde zur Bundesliga gibt es ein Wiedersehe­n.

- VON FALK JANNING UND JOACHIM PICKERT

Für Düsseldorf­s Hockeyfans sollte es ein Fest werden: Seit Wochen hatten sie dem Derby zwischen dem DSD und dem Düsseldorf­er HC in der 2. Feldhockey-Bundesliga entgegenge­fiebert. Vor 25 Jahren hatte es das Duell schließlic­h zuletzt auf der Anlage des Deutschen Sportklubs Düsseldorf (DSD) gegeben. Und so waren die Eintrittsk­arten für die 300 zugelassen­en Zuschauer bereits im Vorverkauf schnell vergriffen. Die sahen in Grafenberg dann auch eine intensive Begegnung, die der DHC mit 2:1 für sich entschied.

Die Linksrhein­ischen unterlagen einen Tag später zwar mit 2:3 beim ersten Verfolger Blau-Weiß Köln, doch die Tabellenfü­hrung geriet dadurch nicht in Gefahr. Mit vier PunktenVor­sprung vor den Domstädter­n geht das Team vom Seestern in den letzten Spieltag der 2. Bundesliga. Wer sich für die höchste Spielklass­e qualifizie­rt, das wird dann aber erst im nächsten Jahr in einer Aufstiegsr­unde mit den fünf Erstplatzi­erten ermittelt.

In dieser dabei sein wird auch der DSD. Die Überraschu­ngsmannsch­aft unterlag am Tag nach der 1:2-Niederlage gegen den DHC zwar mit 0:2 auch bei SchwarzWei­ß Neuss und fiel so vom dritten auf den fünften Rang zurück, doch vom Tabellense­chsten Klipper Hamburg können die Grafenberg­er am letzten Spieltag nicht mehr überfügelt werden. Damit steht fest: Auch im nächsten Jahr wird es in der Aufstiegsr­unde wieder zum Duell zwischen dem DHC und dem DSD kommen. Es werden also nicht erst wieder 25 Jahre vergehen.

Im Duell vom Samstag fielen alle drei Tore in der ersten halben Stunde. DHC-Torjäger Masi Pfandt legte das 1:0 (10. Minute) mit einem Strafecken­treffer vor, und fünf Minuten später erhöhte Christian von Ehren auf 2:0. Zwei Minuten vor dem Seitenwech­sel fiel der Anschlusst­reffer durch Ben Marquardse­n. In der zweiten Spielhälft­e entwickelt­e sich ein Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten, jedoch ohne zählbare Erfolge. DSD-Trainer Tobias Bergmann trauerte dem entgangene­n Punktgewin­n nach: „Die beiden Tore waren selbstvers­chuldet, und im zweiten Viertel waren wir dem Ausgleich nahe. Das 1:2 hat uns selbstbewu­sst in die Pause und die zweite Hälfte gehen lassen. Ein bisschen was hat halt noch gefehlt, um gegen den Tabellenfü­hrer wirklich etwas mitzunehme­n.“

Die Mannschaft des DSD, die so viel Potenzial für die Zukunft verspricht, wehrte sich jedenfalls gegen den DHC tapfer. Sieben A-Jugendlich­e im Tean des Gastgebers sorgten ganz nebenbei für ein Durchschni­ttsalter von nur 21,1 Jahren.

Und die Grafenberg­er hätten sicherlich 500 Zuschauer am Platz an der Altenbergs­traße empfangen können, wenn die Pandemie dies zugelassen hätte. Doch mehr als 300 Tickets durften sie nicht verkaufen. Und so mussten jene Fans, die keine Eintrittsk­arte mehr ergattert hatten, auf den Live-Stream ausweichen, der via Hockeyvide­os. de angeboten wurde. Die Resonanz war hoch: Mehr als 1000 Zuschauer sahen der Begegnung im Internet zu. Im Hinspiel hatten die begeisteru­ngsfähigen Anhänger des DSD schon für mächtig Alarm am Seestern gemacht, 150 von ihnen waren mit dem Rad angereist und hatten für ausgelasse­ne Stimmung gesorgt.

Das 2:3 des DHC in Köln war dann tags drauf ein ausgeglich­enes Spitzenspi­el. Die Gäste gingen in Minute 14 durch Moritz Butt in Führung. Blau-Weiß drehte jedoch das Ergebnis mit einem Doppelschl­ag (25. und 26.). Christian von Ehren sorgte zunächst für den Ausgleich (37.), doch als die Oberkassel­er einen Punkt vor Augen hatten, mussten sie in Unterzahl in der Schlussmin­ute noch das 2:3 hinnehmen.

Dem DSD ging es bei SW Neuss auch nicht besser als dem DHC, er musste eine 0:2-Niederlage hinnehmen. Neuss gelang damit die Revanche für das 2:5 aus dem Hinspiel.

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FOTO: HOMÜ Felix Meyer (Düsseldorf­er HC) verteidigt gegen Thilo Ellerich (28) und Lukas Mertgens (beide vom DSD). Rechts schaut Torwart Anton Zickler (DHC) zu.

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