Rheinische Post

Neues Bier für Düsseldorf

Zwei Frauen haben eine neue Biermarke mit dem Namen „Beer Kong“erschaffen – in ihrer heimischen Küche.

- VON HOLGER LODAHL UND JAN SCHÜRMANN www.beer-kong.de

ALTSTADT/PEMPELFORT Wasser, Malz, Hopfen und Hefe: Durch diese kurze Zutatenlis­te scheint es einfach, ein Bier zu brauen. Dass Brauen aber ein komplizier­tes Handwerk ist, haben Carolin Heller und Janine Winkler erfahren. Länger als ein Jahr nämlich haben sie benötigt, um endlich die ersten Flaschen abgefüllt zu haben. „Jetzt haben wir den Bogen raus“, sagen sie.

Auf die Idee, eigene Biere zu brauen, sind die Düsseldorf­erinnen in den USA gekommen. „Dort ist es normal, dass Biere lokal konzipiert, gebraut und verkauft werden“, sagt Winkler, die unter anderem Ernährungs­beraterin ist und inzwischen eine Fortbildun­g zur Bier-Sommelieri­n macht. Carolin arbeitet als Sozialpäda­gogin, begeistert sich aber auch für die Bierbrau-Idee. Gemeinsam schafften sich die Frauen Braukessel, Wasserkoch­er, Malzmühle, Gegenstrom­kühler und einen Gärbottich an. Bald reichte die Küche in der Wohnung an der Steinstraß­e nicht mehr aus, in der Wohnung wurde es eng. Denn Platz brauchen auch Malz und Hopfen.

Einige Rezepte für Biere zu bekommen, war erst einmal nicht das Problem. Sie aber erfolgreic­h umzusetzen schon. „Wir brauchten viele Versuche, um zu verstehen, wie die einzelnen Zutaten miteinande­r reagieren. Kleine Veränderun­gen machten das Bier zum Beispiel unerträgli­ch bitter“, sagt Carolin Heller. Auch das Technische war eine Herausford­erung. „Manchmal ist die halbe Küche explodiert. Es war ein Abenteuer, bis wir alles gelernt hatten“, sagt Janine. Aber die Mühe lohnte sich, nach einem Jahr sind zwei Biere marktferti­g. Die Sorte „Citrus Hill“ist benannt nach der

Hopfensort­e Citra und hat einen Geschmack nach Limette. „I will sauvin“heißt die zweite Variante, die durch den Hopfen Nelson Sauvin nach Stachelbee­ren schmeckt.

Die ersten Flaschen haben die Nachwuchs-Brauerinne­n bei Verkostung­en einigen Wirten und Händlern vorgestell­t. Mit Erfolg: Patrick Wallsdorf, Betriebsle­iter der Brauerei Kürzer, bestellte das neue Bier gern. „Wir sind Freunde des guten Bieres und möchten den Gründerinn­en eine geeignete Plattform für ihr Produkt bieten. Deshalb unterstütz­en wir das junge Düsseldorf­er Start-up sehr gerne“, sagt er. Auch die Verantwort­lichen in der Retematäng-Bar an der Ratinger Straße fanden Geschmack an der neuen Marke, der Heller und Winkler den Namen„Beer Kong“gaben. Das Etikett zeigt den Kino-Affen, den Düsseldorf­er Rheinturm, die Gehry-Bauten und die Rheinknieb­rücke.

In der heimischen Küche von Janine Winkler und Carolin Heller ist etwas Ruhe eingekehrt. Zwar tüfteln die beiden Frauen dort weiter an neuen Bieren, gebraut aber werden sie in Fachbrauer­eien in Hagen und in der Pfalz. Dort sind die Beer-Kong-Chefinnen stets anwesend, wenn es um ihre Produkte geht.„Wie Brauknecht­innen stehen wir da am Pott und arbeiten mit“, sagt Carolin Heller. In Zukunft soll es wechselnde Biersorten und Sondersude geben – und zwar am liebsten in vielen Kneipen ihrer Heimatstad­t. „Wir möchte unsere Liebe zu Düsseldorf und zu handwerkli­ch gebrautem Bier vereinen“, sagt sie.

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RP-FOTO: ANNE Carolin Heller (l.) und Janine Winkler haben die Idee für ihr „Beer Kong“aus den USA mitgebrach­t.

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