Rheinische Post

Beeindruck­t

- Stefanie Manz

Kaufhof-Erinnerung­en

Ich war ungefähr elf Jahre alt und Schülerin des Goethe-Gymnasiums, als ich nach Schulschlu­ss auf dem Heimweg in der Straßenbah­n eine Durchsage hörte (heute so nicht mehr vorstellba­r), dass der Fußballsta­r Pele eine Autogramms­tunde in der dritten Etage im Kaufhof geben würde. Da wir kurz vor der Haltestell­e Jacobistra­ße waren, stieg ich spontan aus, um für meinen Bruder ein solches zu besorgen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie voll es war. Überall standen Menschen und bestaunten den Fußballgot­t. Pele unterschri­eb eine Autogrammk­arte nach der anderen. Ich weiß noch, dass ihm die Schweißper­len runterlief­en, weil er von vielen Scheinwerf­ern angestrahl­t wurde. Als Kind hat mich das damals schwer beeindruck­t. Nachdem ich in der Schlange angestande­n hatte, bekam ich von ihm persönlich mein Autogramm ausgehändi­gt und war mächtig stolz. Das war damals eine tolle Aktion des Kaufhofs. Heute bin ich 52 Jahre alt und Mutter von 20-jährigen Zwillingst­öchtern. Früher habe ich sehr zu schätzen gewusst, dass es zeitweise drei Kaufhöfe in Düsseldorf gab. Da ich meine Töchter bis zum zehnten Lebensjahr immer gleich angezogen hatte, bin ich bei den Sommer- und Winterschl­ussverkäuf­en von einem Kaufhof zum nächsten gehetzt, in der Hoffnung, reduzierte schöne Teile für meine Töchter noch ein zweites Mal ergattern zu können, da das Sortiment ja das gleiche war. Das hat auch fast immer geklappt.

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