Guter Schlaf für Seele und Körper
Die richtigen Bettsysteme unterstützen den Kampf gegen Rückenschmerzen und Schlaflosigkeit.
Wenn morgens der Wecker klingelt, schmerzt der Rücken. Von einem Gefühl der Erholung kann gar nicht die Rede sein. Und die Nacht war unruhig. Statt sich gemütlich in den Federn zu erholen, liegen viele Deutsche nachts wach, finden nicht mehr in den Schlaf und hadern mit Matratze, Kopfkissen oder Bettdecke. Jeder dritte Deutsche kämpft mit Schlafstörungen, sagen Studien der Krankenkassen. Die Zahl steige eher noch. Oft sind ältere Menschen betroffen, aber auch immer mehr junge Erwachsene kämpfen mit Schlaflosigkeit oder wenig erholsamem Schlaf. Das sei umso dramatischer, weil der Mensch den Schlaf zur Regeneration dringend brauche, betonen die Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Fast ein Viertel der Lebenszeit verbringen Menschen durchschnittlich im Bett – und dabei erholt sich im besten Fall nicht nur die Seele, sondern auch der Körper.
Fachleute sprechen von vier verschiedenen Schlafphasen, die sich nachts in Zyklen wiederholen: Auf die Einschlafphase, die zwischen fünf und 30 Minuten dauert, folgt die Leichtschlafphase. Dann sind die Augen ruhig und die Lider geschlossen, Störungen wie Geräusche und Licht können den Schlaf in dieser Phase leicht beeinflussen. Die Leichtschlafphase betrifft rund die Hälfte der Nacht. Auf sie folgt die Tiefschlafphase: Der Körper fährt sich herunter in einen Energiesparmodus. Die Augen sind ruhig, die Muskulatur entspannt, der Blutdruck sinkt, Atmung und Herzschlag verlangsamen sich. Die Tiefschlafphase, die ungefähr ein Fünftel der Nachtruhe ausmacht, ist für die Regeneration des Körpers am wichtigsten. Auf sie folgt die Traumphase – die auch REM-Phase genannt wird. In dieser Zeit verarbeiten Menschen das Erlebte des Tages, dann bewegen sich die Augen oft schnell.
Um Körper und Seele für diese vier Phasen die besten Voraussetzungen zu geben, empfehlen Experten des Sozialverbandes VdK, die bestmöglichen „technischen Voraussetzungen“zu schaffen. Im gleichen Atemzug betonen die Fachleute: „Die Matratze für alle gibt es nicht.“Stattdessen sollten die richtigen Bettsysteme individuell angepasst wer
den – das betrifft nicht nur den Härtegrad. „Die Matratze sollte als bequem empfunden werden“, ergänzen die Experten der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. Die verschiedenen Modelle unterscheiden sich in Material und Ausfertigung. Taschenfederkern, Kaltschaum oder Latex: Eine hochwertige Matratze gibt an den richtigen Stellen nach und schmiegt sich an die Körperform an. Gemeinsam mit dem Fachmann gibt es darüber hinaus aber weitere Fragen zu klären: Gibt es Probleme mit dem Lendenwirbel? Macht sich Verschleiß bemerkbar? Wieviel Eigenwärme bringt ein Mensch mit?Wie feinfühlig ist er, was Druck angeht? Und was fordern die Körperproportionen? Jede Antwort gibt einen weiteren Hinweis auf das richtige Bettsystem.
Für ältere Menschen stellen sich zuweilen zusätzliche Fragen – nach der Betthöhe, Unterstützung beim Beziehen der Betten oder Lösungen für Osteoporose-Patienten. Dann finden die Schlafberater Lösungen wie Bettgestelle, die sich mit der Fernbedienung bewegen lassen, leichtere Matratzen oder druckentlastende Modelle.
Den Rest erledigt der Körper in den meisten Fällen dann selbst. Er suche sich für gewöhnlich die Lage, die ihm am meisten Entspannung bietet, haben Mediziner herausgefunden. In den meisten Fällen würden auch Lagewechsel ganz automatisch geschehen. So vermeide der Körper eine einseitige Belastung der Wirbelsäule, und die Bandscheiben können sich im Verlauf der Nacht regenerieren – vorausgesetzt, der Körper wird dabei nicht behindert, zum Beispiel weil er zu tief in eine zu weiche Matratze einsinkt.