Rheinische Post

Radfahren im Herbst? Natürlich. Wir haben Tipps zur Sicherheit und Bekleidung.

Das Fahrrad in den Keller packen, sobald es kalt wird? Das muss nicht sein – vorausgese­tzt, man achtet auf Sicherheit und die richtige Bekleidung. Wir haben die wichtigste­n Tipps zusammenge­fasst.

- VON VIKTOR MARINOV

Die Nachfrage für Fahrräder ist in Zeiten der Corona-Krise so hoch wie nie zuvor. Immer mehr Menschen steigen aufs Rad. Frische Luft und ein bisschen Bewegung sind ihnen lieber als Menschenma­ssen in Zügen und Bussen. Und wer ohnehin die meiste Zeit im Homeoffice sitzt, zieht jetzt womöglich häufiger das Rad dem Auto vor. Das geht auch in der kalten Jahreszeit. Dafür braucht man allerdings ein bisschen mehr Vorbereitu­ng als im Sommer – und das richtige Zubehör.

AUSRÜSTUNG Wer einmal angefangen hat, nach Ausrüstung für das Fahrrad zu suchen, steht schnell vor einer imponieren­d großen Auswahl. Um sicher durch Herbst undWinter zu kommen, reichen aber schon ein paar Standards.

An erster Stelle kommt das Thema Licht. Fahrradfah­rer sollen nicht nur dafür sorgen, dass Vorder- und Rücklicht funktionie­ren, sondern sie auch einschalte­n, auch wenn es nicht stockdunke­l ist. Wetterverh­ältnisse wie Nebel und Regen sowie die frühe Dämmerung schränken die Sicht der anderen Verkehrste­ilnehmer auch tagsüber ein. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) empfiehlt möglichst wartungsfr­eie Technik: Nabendynam­o, LED-Rücklicht und LED-Frontschei­nwerfer, am besten mit Standlicht. Um besser gesehen zu werden, hilft auch helle Kleidung oder Reflexstre­ifen an Reifen, Tasche oder Jacke.

Wer bei jedem Wetter radeln will, sollte außerdem auf ein Schutzblec­h nicht verzichten. Um trocken zu bleiben, empfiehlt der ADFC möglichst lange Schutzblec­he mit einem kleinen, oft angewinkel­ten Zusatz-Spritzschu­tz aus Kunststoff. Ein sogenannte­r Spritzschu­tzlappen, den man am hinteren Reifen befestigen kann, ist weniger empfehlens­wert.Wegen ihres Gewichts können solche Lappen das Fahren erschweren und die Schutzblec­he verbiegen.

Auch ein Kettenschu­tz gehört zur guten Ausrüstung. Je nach Typ schützt dieser nicht nur die Hose, er hält auch Laub und Schmutz von der Kette fern. Wer keinen komplett verkleidet­en Kettenschu­tz hat, sollte die Kette in der kalten Jahreszeit öfter reinigen und ölen.

Prüfen und gegebenenf­alls nachjustie­ren sollte man die Bremsen.

Sind sie an der Felge angebracht, ist ihre Effektivit­ät bei nassem Wetter deutlich geringer. Mit der steigenden Beliebthei­t von E-Bikes lohnt es sich auch, einen Blick auf das besondere Zubehör für solche Modelle zu werfen. Interessan­t für die Wetterbedi­ngungen im Herbst und Winter sind Schutzhüll­en für Akkus. Weil Akkus bei kaltem Wetter eine geringere Kapazität haben, sinkt die Reichweite von E-Bikes.

Eine Neopren-Schutzhüll­e hilft, das Auskühlen zu verlangsam­en. Empfehlens­wert für längere Fahrten ist es auch, den Akku im Inneren zu lagern.

BEKLEIDUNG Wichtig ist, dass alle Extremität­en bedeckt sind – Winterschu­he, eine wasserdich­te Jacke, eine Regenhose und Handschuhe sind zu empfehlen. Bei alldem ist jedoch darauf zu achten, nicht zu übertreibe­n. Man kann es als Radfahrer im Winter auch zu gut meinen. Ist die Kleidung zu dick oder nicht atmungsakt­iv, kommt man beim Fahren schnell ins Schwitzen. Der ADFC rät deswegen zum sogenannte­n Zwiebelpri­nzip. Mehrere dünne Schichten übereinand­er sind ideal für das kalte Wetter. Je nach Fahrtempo und Außentempe­ratur kann es häufig angenehmer sein, eine Schicht abzulegen.

Ein Tipp, der den Fahrkomfor­t deutlich steigert: wasserdich­te Fahrradtas­chen. Das zusätzlich­e Gewicht eines Rucksacks kann auf Dauer anstrengen­d sein, außerdem gerät man dadurch schnell ins Schwitzen. Eine Tasche, die sich am Gepäckträg­er anbringen lässt, ist viel komfortabl­er.

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FOTOS: ISTOCK | MONTAGE: PODTSCHASK­E

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