So lief der Warnstreik in NRW
30.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes waren am Dienstag auf den Straßen.
(dpa) Für Nahverkehrs-Pendler und viele Eltern bedeutete der Tag abermals größere Anstrengungen: Vielerorts blieben die Busse und Bahnen in den Depots, mancher städtischer Kindergarten war dicht. Verdi spricht von einem deutlichen Zeichen.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag in NRW 30.000 Mitarbeiter ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Tarifbeschäftigten zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Allein bei den Verkehrsverbünden beteiligten sich 13.000 Menschen.
„Wir haben den Nahverkehr flächendeckend bestreikt. In den größeren Städten in NRW waren Straßenbahnen und Busse damit lahmgelegt“, sagte eine Verdi-Sprecherin. „Wir ziehen ein zufriedene Fazit“, sagte auch Peter Büddicker vom LandesfachbereichVerkehr bei Verdi am Mittag. Auch in Stadtverwaltungen und vielen städtischen Kitas und Kliniken landesweit traten Mitarbeiter in den Ausstand.
Bei den größeren Streikversammlungen in Dortmund, Köln und Essen gingen insgesamt 10.000 Mitarbeiter auf die Straße, um ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen. „Das sind aufgrund der Corona-Lage weniger als sonst, aber weitere haben in der Nähe ihrer Betriebe gestreikt“, sagte die Sprecherin. „Es ist uns an diesem Tag gelungen, ein deutliches Zeichen zu setzen.“
Die Tarifverhandlungen werden am Donnerstag und Freitag fortgesetzt. Für Mittwoch seien keine Aktionen geplant. Verdi fordert für die bundesweit 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen bei einer einjährigen Laufzeit 4,8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. Die Arbeitgeber hatten zuletzt schrittweise Lohnerhöhungen von insgesamt 3,5 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von drei Jahren angeboten.
Bislang haben sich laut Verdi in Nordrhein-Westfalen mehr als 50.000 Menschen an den Warnstreiks beteiligt. Im Land sind demnach mehr als 550.000 Tarifbeschäftigte von den Verhandlungen betroffen. In Rheinland-Pfalz und im Saarland kamen demnach mehr als 10.000 Streikende zusammen. In Baden-Württemberg seien es rund 5000 gewesen. In Hamburg und Berlin etwa beteiligten sich jeweils rund 4000 Arbeitnehmer.