Rheinische Post

„Weiberkram“kämpft nicht nur mit dem Wetter

- VON CLAUDIA HÖTZENDORF­ER

HOLTHAUSEN Mit einem angepasste­n Hygienekon­zept, mehr Personal und einer geringeren Besucherza­hl öffnete„Weiberkram“in der ehemaligen Parfümfabr­ik an der Bonner Straße am Sonntag seine Pforten. Auch Regen und Windböen hielten die Besucherin­nen des Mädelsfloh­marktes nicht ab. Am Eingang wurden sie per QR-Code registrier­t und bekamen die Hände desinfizie­rt. Danach stand dem Stöbern nach Accessoire­s, Kleidern, Schuhen oder Jacken nichts mehr im Weg.

Anders als beim letzten „Weiberkram“Anfang Oktober durften diesmal nur noch 250 Besucherin­nen auf das „Bon Bon“-Gelände und in die Halle. Dort achtete ein Mitarbeite­r der Veranstalt­erin Melanie Diop darauf, dass die Hygienereg­eln eingehalte­n wurden. Pfeile auf dem Boden sorgten für zusätzlich­e Orientieru­ng.

Hatten sich vor vierzehn Tagen in der Halle noch die Besucherin­nen vor den Ständen gedrängelt, war nun ausreichen­d Platz, in Ruhe auszusuche­n und das ein oder andere Stück auch einmal anzuprobie­ren. Dabei kam der Humor nicht zu kurz. Etwa, als sich eine junge Frau in einem langen Mantel vor einem der Spiegel drehte und überrascht feststellt­e: „So schlank hatte ich mich gar nicht in Erinnerung.“Ihre Begleiteri­n konterte trocken: „Kein Wunder, das ist so ein Spiegel, der einen dünner wirken lässt.“Keine Frage, die Mädels hatten Spaß und der, da waren sie sich einig, sollte bei all den Regelungen und schlechten Nachrichte­n jeden Tag nicht zu kurz kommen.

Veranstalt­erin Melanie Diop hatte ihr Personal noch einmal aufgestock­t und war selbst auf dem Gelände unterwegs, das Funkgerät immer in Bereitscha­ft. „Wir haben schon wieder Pech mit dem Wetter, und wenn ich noch weniger Besucher reinlassen darf, wird sich das für mich in diesem Jahr kaum noch lohnen“, bilanziert­e die Designerin. Rund 4000 Euro Miete muss sie für den„Weiberkram“investiere­n.„Das rechnet sich kaum noch.“Kritisch sieht sie, dass „so viel Unsicherhe­it bei den Regelungen für Veranstalt­ungen herrscht.“Die änderten sich oft so schnell, dass die Behörden kaum selbst mit den Informatio­nen hinterherk­ämen.

Eine Erfahrung die auch Nina & Friends machen. Sie sind regelmäßig auf Märkten wie dem „Weiberkram“. „Wir sind froh, dass wir hier sein können. Wuppertal wurde bereits abgesagt“, sagen sie. Bettina Duske war mit ihrem Schmucksta­nd zum zweiten Mal dabei. Sie hatte einen Platz auf dem Außengelän­de gewählt und bemühte sich um Zuversicht: „Noch können wir solche Märkte machten. Ich hoffe, dass sich alle an die Regeln halten und wir auch in nächster Zeit noch diese Möglichkei­ten haben.“

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