Rheinische Post

Oscar Bruch sagt die Winterwelt ab

- VON BRIGITTE PAVETIC Meinung Gab es eine Alternativ­e zur Absage von Winterwelt und Eislaufbah­n? Schreiben Sie bitte an: duesseldor­f@rheinische-post.de

Weder Eislaufbah­n noch Almhütte soll es an der Königsalle­e in diesem Jahr geben. Der Schaustell­er hat wegen der Pandemie alles abgesagt.

Der Schaustell­er ließ am Montag die Katze aus dem Sack: Die Winterwelt, die er gemeinsam mit der DEG betrieb, findet nicht statt. Weder Eislauf bahn noch Hütte soll es in dieser Advents- und Weihnachts­zeit geben.

STADTMITTE Die Lust aufWeihnac­hten dürfte bei vielen Düsseldorf­ern langsam gegen Null gehen. Nachdem die Stadt bereits gerade das Aus für die Weihnachts­märkte erklärt hatte, gab nun auch Schaustell­er Oscar Bruch bekannt, dass er seine Winterwelt am Corneliusp­latz in diesem Winter nicht veranstalt­en wird.

„Es wird keine Eislaufbah­n geben“, sagte Bruch auf Nachfrage unserer Redaktion. „Und es wird auch keine Almhütte geben, nichts, auch keine Buden am Corneliusp­latz von mir.“Das sei wegen Corona nicht durchführb­ar. Er habe lange überlegt. Am Montag sollte eigentlich der Aufbau beginnen. „Das Risiko ist einfach zu groß, dass wir alles aufbauen, und dann kommt doch der Shutdown, der Verlust wäre einfach zu hoch.“

Wie die Fläche am Corneliusp­latz nun genutzt werden könnte, „das entscheide­t die Stadt. Ich weiß nicht, ob die einzelne Buden aufstellen lassen will.“Es bleibe so aber ausreichen­d Platz, den die Stadt jetzt für ihre Zwecke nutzen könne. Bruch ist bereit, die Stadt und die Schaustell­er bei der Planung und bei einem Hygiene-Konzept zu unterstütz­en. „Denn ich habe bereits einen Plan B ausgearbei­tet für den Fall, dass sich etwas ändert.“

Bruch plant, im kommenden Jahr mit seinerWint­erwelt an den Corneliusp­latz zurückzuke­hren – für die Weihnachts­saison 2021/22. Er sei etwas traurig wegen der Absage,„aber man muss der Wahrheit eben auch ins Gesicht sehen“. Das Riesenrad am Burgplatz bleibt in Betrieb, versichert Bruch. „Den Umsatz der Vorjahre werden wir wohl nicht erreichen, ich schaue aber trotzdem optimistis­ch auf die nächsten Wochen am Burgplatz.“Derweil signalisie­rt Michael Staade, Präsident der DEG e.V. – gemeinsam mit der Stadt Kooperatio­nspartner Oscar Bruchs bei der DEG-Winterwelt –, dass sein Verein für 2021 erneut bereit stehe. So sah der Deal laut Staade schon drei Mal aus: Schaustell­er Bruch baut die DEG-Winterwelt auf und kümmert sich um die Hütten, die DEG e.V. betreibt die Eisbahn, pflegt diese und auch die Schlittsch­uhe. „Wenn die Winterwelt stattfinde­t, dann ist die DEG automatisc­h mit dabei.“Die DEG-Winterwelt am Corneliusp­latz ist seit Jahren eine Attraktion – für Touristen und Düsseldorf­er. Um die 50.000 Gäste kommen im Schnitt pro Saison. In diesem Jahr hätte sie zum vierten Mal stattgefun­den. Bruch hatte eine Hütte über zwei Etagen geplant, die Gäste hätten sich nur noch draußen aufgehalte­n, die Terrassen mit Wärmestrah­lern ausgestatt­et.

Eine große Enttäuschu­ng dürfte diese Nachricht für alle Fans vom Weihnachts­zauber in Düsseldorf sein. Erst am vergangene­n Donnerstag hatte Düsseldorf Tourismus auf die aktuelle Infektions­lage reagiert und den Weihnachts­markt für Düsseldorf abgesagt. Schaustell­er und der Einzelhand­el in der Düsseldorf­er Innenstadt sehen wirtschaft­lichen Einbußen entgegen. Nun stieg auch Bruch aus, der sich erst noch risikobere­it gezeigt hatte.

Fünf Wochen gab es den Freizeitpa­rk Düsselland auf dem Gelände der Messe. Die Bilanz Anfang August fiel gemischt aus. Mehr als 100.000 Besucher waren gekommen, 50 Schaustell­ern gab Bruch die Möglichkei­t, mit ihren Fahrgeschä­ften und Imbissbude­n die Verluste des ausgefalle­nen Frühjahrsu­nd Sommergesc­häfts ein wenig aufzufange­n – wenn auch unter Corona-Auflagen. Er gab aber zu, auf mehr Gäste gehofft zu haben. Im August hatte er zudem noch auf die Weihnachts­märkte gehofft. Informatio­nen zu Planungen der Stadt am Corneliusp­latz stehen noch aus. Bei Redaktions­schluss lagen angefragte Reaktionen noch nicht vor.

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RP-FOTO: ANNE ORTHEN Die Eisbahn am Corneliusp­latz war jedes Jahr eine Attraktion. Dieses Jahr wird Schaustell­er Oscar Bruch sie nicht aufbauen lassen.

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