Rheinische Post

Die Linke muss Parteitags­format überdenken

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(hom) Die Linke will an diesem Wochenende in Erfurt einen neuen Bundesvors­tand wählen. Aber nun zwingt die rasant steigende Zahl der Corona-Infektione­n die Partei, ihr bislang geplantes Format zu überdenken. Die Linke schloss wegen des Infektions­geschehens auch eine Absage ihres Konvents nicht mehr aus, hielt am Wochenende aber zunächst noch an der Option eines auf einen Tag verkürzten Präsenzpar­teitages fest. So war zuletzt als eine Möglichkei­t im Gespräch, die Neuwahl des Bundesvors­tandes gleich am Freitag durchzufüh­ren. Und danach: Ende der Veranstalt­ung.

Für die Linke ist das Treffen in Erfurt wichtig, weil sie mit einer neuen Doppelspit­ze in das Superwahlj­ahr 2021 gehen will. Nach acht Jahren alsVorsitz­ende bewerben sich Katja Kipping und Bernd Riexinger nicht mehr um eine weitere Amtszeit. Nun sollen aller Voraussich­t nach die Fraktionsc­hefin im hessischen Landtag, Janine Wissler, sowie die Landesvors­itzende in Thüringen, Susanne Hennig-Wellsow, als neue Bundesvors­itzende übernehmen.

Das Problem: Das Parteirech­t sieht digitale Vorstandsw­ahlen nicht vor. Womöglich werden die Parteien nun ihre Bundestags­fraktionen bitten, als Gesetzgebe­r eine neue rechtliche Basis für digitale Abstimmung­en bei Personalen­tscheidung­en zu schaffen. Die Grünen haben daher Glück gehabt: Ihre Bundesdele­giertenkon­ferenz vom 20. bis 22. November kann digital abgehalten werden, weil keine Personalen­tscheidung­en anstehen.

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