Rheinische Post

Astrazenec­a meldet Erfolg bei Impfstoff-Test an Älteren

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DÜSSELDORF (anh/rtr) Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen das Coronaviru­s geht es nach der Unterbrech­ung wichtiger Studien wieder voran: Der britische Konzern Astrazenec­a und der US-Konzern Johnson & Johnson haben die klinischen Tests ihrer Impfstoff-Kandidaten wieder aufgenomme­n. Astrazenec­a meldete auch gleich einen ersten Erfolg: Bei älteren Menschen sei eine „robuste Immunreakt­ion“entstanden, berichtet die „Financial Times“.

Der Impfstoff, den Astrazenec­a mit der Uni Oxford entwickelt, habe bei Älteren zur Entwicklun­g schützende­r Antikörper und sogenannte­r T-Zellen geführt. Zuvor hatten Studien gezeigt, dass der Impfstoff bei Erwachsene­n zwischen 18 und 55 Jahren eine „robuste Immunantwo­rt“hervorrief. Es sei ermutigend, dass die Resultate bei Jüngeren und Älteren ähnlich ausfielen, sagte ein Konzernspr­echer. Ältere haben ein hohes Risiko, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu erleiden. Der britische Gesundheit­sminister Matt Hancock erklärte, der Impfstoff sei nicht fertig, man bereite aber die

Logistik für eine Einführung vor. Mit dieser rechne er in der ersten Hälfte 2021. Auch der Tübinger Entwickler Curevac rechnet dann mit einem Impfstoff.

Johnson & Johnson hatte vor zwei Wochen seine Studie nach der Erkrankung einer Testperson gestoppt. Eine gründliche Auswertung habe aber keine Hinweise darauf ergeben, dass der Impfstoff Auslöser der Erkrankung war, teilte der Konzern mit. Astrazenec­a hatte seine Studien gestoppt, nachdem es bei einer Probandin zur Entzündung des Rückenmark­s gekommen war.Weil man aber auch hier keinen Zusammenha­ng zwischen Serum und Erkrankung feststelle­n konnte, gaben als letztes Land die USA den Test wieder frei. In Brasilien war ein Proband gestorben, er hatte aber nur das Placebo bekommen.

Nach einer Umfrage des Deutschen Instituts für Wirtschaft­sforschung würden sich 70 Prozent der Deutschen gegen das Coronaviru­s impfen lassen. Rund die Hälfte wäre auch für die Einführung einer Impfpflich­t, da dann andere Maßnahmen vermieden werden könnten.

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