Rheinische Post

Alexander Zverev hat in Köln das „Double“gewonnen. Nächste Woche wartet in Paris wieder die Weltelite.

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KÖLN

(dpa) Dem Sieg gegen die Langeweile folgten reihenweis­e Erfolge in der Halle. Zwei Wochen lebten Deutschlan­ds bester Tennis-Spieler, Alexander Zverev, und seine Kollegen in der sogenannte­n Bubble, durften nirgendwo hin außer ins Hotel und die Halle. Der frühere Weltrangli­stenerste Andy Murray klagte, dass er nicht einmal den zwei Kilometer entfernten Dom gesehen habe. „Man muss damit zurechtkom­men und einen Weg finden, sich die Zeit zu vertreiben“, sagte Zverev nach seinem zweiten Turniersie­g nacheinand­er. Doch so ganz ohne Ablenkung zeigte der 23-Jährige starkes Tennis, gewann in elf Tagen all seine acht Matches und damit erstmals in der ATP-Geschichte zwei aufeinande­rfolgende Turniere am selben Ort.

Und sein allerbeste­s Tennis hatte er sich für den Höhepunkt aufgehoben, das Finale gegen den Argentinie­r Diego Schwartzma­n. „Das war wahrschein­lich mein bestes Match in den zwei Wochen“, sagte Zverev nach dem 6:2, 6:1-Erfolg. „Und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wann ich zuletzt so gut gespielt habe.“Und so wurde das vermeintli­che Traumfinal­e zwischen der Nummer 1 und 2 der Setzliste eine einseitige Angelegenh­eit. „Heute war Sascha einfach viel zu gut“, gestand Schwartzma­n seufzend ein.

Doch für Zverev soll es erst der Anfang gewesen sein. Alexander, der „Unschlagba­re“, wie Schwartzma­n ihn schon im Vorfeld genannt hatte, richtete eine Kampfansag­e an die Konkurrenz. „Es wird immer besser. Bald werde ich meine Bestform haben.“

Am Montag fuhr Zverev mit dem Auto nach Hamburg, um bei der Familie etwas Kraft zu tanken. Am Donnerstag fliegt er nach Paris. Das dortige Turnier nimmt er sehr ernst. „Es ist ein Masters-Turnier“, sagte er:„Und wir haben dieses Jahr nicht viele davon gespielt. Da möchte man schon was erreichen. Auch wenn es in den letzten Jahren nicht das Turnier war, bei dem ich generell gut gespielt habe.“

Doch natürlich ist sein Blick auch schon auf London gerichtet. Auf die ATP-Finals vom 15. bis 22. November, bei denen er 2018 den wertvollst­en seiner nun 13 Turniersie­ge feierte. „Ich freue mich sehr auf London. Das ist ein besonderer Ort für mich und es ist das letzte Mal dort“, sagte Zverev. 2021 ziehen die Finals nach Turin um.

Ein erneuter Erfolg wäre ein krönender Abschluss für ein nicht nur wegen Corona bewegtes Jahr. Der denkbar knapp verpasste ersten Grand-Slam-Sieg in New York verfolgt Zverev nach eigener Aussage noch immer in seinen Träumen.

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FOTO: JONAS GÜTTLER/DPA Alexander Zverev mit seiner zweiten Köln-Trophäe.

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