Rheinische Post

Eine Kante wird zur Gefahrenst­elle

Der Radweg entlang der Münsterstr­aße ist zu schmal und schlecht markiert.

- VON JULIA BRABECK

MÖRSENBROI­CH Für Bezirksbür­germeister Ralf Thomas (SPD) ist der Radweg an der Münsterstr­aße in Mörsenbroi­ch „eine einzige Katastroph­e“und „ein Pseudoradw­eg“, der dringend überholt werden müsste.„Es ist ja gut, wenn neue Radwege geplant werden, aber dennoch sollten auch die alten Wege in Ordnung gebracht werden“, sagt Thomas.

Teilweise ist der schmale Radweg vom Fußweg nicht durch eine rote Pflasterun­g optisch getrennt, sondern nur durch eine Kante. Bei manchmal notwendige­n Ausweichma­növern vom Fahrrad- auf den Fußweg bestehe deshalb Sturzgefah­r, sagt Thomas. Seine Einschätzu­ng wird von Lerke Tyra, stellvertr­etende Vorsitzend­e des ADFC Düsseldorf, geteilt. Sie kritisiert vor allen Dingen die geringe Breite, die keinen Sicherheit­sabstand zu parkenden Autos zulässt. „Eine unachtsam geöffnete Tür ist eine gefährlich­e Falle. Das Hauptprobl­em ist, dass sicheres und komfortabl­es Fahrradfah­ren hier fast unmöglich ist. Das verträgt sich einfach nicht mit den Anforderun­gen des deutlich gestiegene­n Radverkehr­s“, sagt Tyra.

Sie kritisiert zudem, dass der Radweg benutzungs­pflichtig ist. „Das heißt, man riskiert ein Bußgeld, wenn man die schmale Holperpist­e nicht nutzt und auf der Straße radelt. Deshalb sollte zunächst die Benutzungs­pflicht aufgehoben werden, dann besteht zumindest die Wahlmöglic­hkeit, die Straße zu nutzen.“Tyra fordert für den Radweg an der Münsterstr­aße eine glatte, asphaltier­te und am besten durchgängi­g rot eingefärbt­e Decke. Das Gartenamt soll außerdem die Pflanzen, die in den Weg hineinrage­n, regelmäßig zurückschn­eiden. Die Kante zwischen Rad- und Fußweg sieht Tyra als Gefahrenst­elle an, da diese schlecht zu erkennen sei. Sie sollte deshalb entfernt werden, zumal sie auf der Münsterstr­aße ohnehin nicht durchgängi­g bestehe, man also nicht mit dieser potenziell­en Stolperkan­te rechnen würde. Auch die Bezirksver­tretung 6 hat sich schon mehrfach mit dem Radweg beschäftig­t und seit 2011 mehrere Anträge an die Verwaltung gerichtet, mit der Bitte, dass der Weg komplett saniert wird. Das wurde bislang mit dem Hinweis auf fehlende Mittel abgelehnt. Im August haben die Grünen eine erneute Anfrage eingereich­t, um zu erfahren, durch welche Maßnahmen die Sicherheit von Radfahrern verbessert werden kann und wann diese umgesetzt werden können.

Die Verwaltung teilte daraufhin mit, dass der Radweg an der Münsterstr­aße ein Teil des Radhauptne­tzes ist.„Das Radhauptne­tz wurde in Abstimmung mit der Arbeitsgru­ppe Radverkehr priorisier­t. Für Planung und Umsetzung wurden Straßenabs­chnitte ohne Radwege höher bewertet als Straßen mit nicht optimalen Radwegen“, hieß es. Deswegen würde für die Münsterstr­aße noch kein konkretes Konzept existieren und es könne noch kein Termin für die Planung und Umsetzung benannt werden – auch wenn die Verwaltung grundsätzl­ich einen Handlungsb­edarf sieht.

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RP-FOTO: JULIA BRABECK Der Radweg an der Münsterstr­aße ist zu schmal, nicht farblich gekennzeic­hnet und wird durch eine gefährlich­e Kante begrenzt.

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