„Sport gehört zur Bildungsgerechtigkeit“
Der Verein Sports Partnership ermöglicht Kindern aus schwierigen Quartieren den Zugang zum Vereinssport.
Frau Lehmhaus, der Verein Sports Partnership hat Pläne für die Hauptschule an der Itterstraße. Was haben Sie konkret vor?
MONIKA LEHMHAUS Dort soll eine multifunktionale Sportfläche auf dem Schulhof entstehen. Sie wird so angelegt, dass man zum Beispiel Drei gegen Drei Basketball spielen kann. Die Pläne sind fertig und eingereicht.
Was steckt hinter dem Verein?
LEHMHAUS Wir haben das Ziel, Kinder aus sozial benachteiligten Stadtteilen im Sport zu fördern. Die regelmäßigen Sporttests zeigen, dass 20 bis 25 Prozent der Kinder aus Quartieren mit besonderem sozialen Handlungsbedarf hinter den Ergebnissen aus anderen Stadtteilen zurückbleiben. Viele Schüler aus den betroffenen Stadtteilen haben Migrationshintergrund, oft fehlt die Anbindung an Sportvereine.Wir glauben, dass es eine Frage der Bildungsgerechtigkeit ist, hier gegenzusteuern.
Was tun Sie konkret?
LEHMHAUS Der Verein lebt von privaten Geldgebern und Sponsoren aus der Wirtschaft. Dieses Geld wird eingesetzt, um Trainer an die Schulen zu schicken, die dann Angebote im Rahmen des offenen Ganztags machen. Im Süden sind wir zum Beispiel auch an der Grundschule Stettiner Straße oder der Joseph-Beuys-Gesamtschule aktiv. Oft geht es um Mannschaftssport. Gute Erfahrungen machen wir aber zum Beispiel auch mit Reiten, das auch Schüler mit Inklusionsbedarf besonders anspricht. Darüber hinaus kümmern wir uns zuletzt auch vermehrt um den Bau von Sportflächen, dann in Kooperation mit der Stadt. Das Schöne ist, dass die Geldgeber in solchen Fällen miterleben können, dass was Positives aus der Spende erwächst.
Welche Auswirkungen hat Corona?
LEHMHAUS Das ist für uns eine große Herausforderung. Suche nach Sponsoren wird merklich erschwert. Die Schulen drängeln andererseits, dass wir mehr machen – was auch sinnvoll ist. Denn der Bedarf gerade nach Bewegung an der frischen Luft ist groß. Die Kinder können nicht nur in der Wohnung sitzen. Wir passen unsere Angebote so an, dass sie trotz der Schutzauflagen möglich sind. Wir können ja jetzt nicht aufhören, zumal sich die Pandemie offenbar wohl noch länger hinziehen wird.