Familienfehde beschäftigt das Amtsgericht
DÜSSELDORF (wuk) Ein Familienstreit hat am Mittwoch und Donnerstag das Amtsgericht beschäftigt. Seit ein 22-Jähriger vor rund einem Jahr Streit mit seinem Vater hatte, hat er nach eigenen Angaben zig Anzeigen gegen diesen erstattet. Ein Fall wurde jetzt verhandelt. Laut Anklage soll der Vater Ende 2019 spätabends einen Transporter gesteuert haben – obwohl er keinen Führerschein besitzt. Als Beifahrerin soll ihm seine Frau das Auto überlassen und sich der Beihilfe zum Fahren ohne Fahrerlaubnis schuldig gemacht haben. Das behauptete zumindest der Sohn. Der Vater wurde allerdings schon am Mittwoch freigesprochen.
Am Donnerstag dann stand die Stiefmutter des 22-Jährigen vor Gericht und bestritt die Vorwürfe: Sie habe das Auto gelenkt, derVater des 22-Jährigen sei Beifahrer gewesen. Der Sohn beharrte im Zeugenstand auf seiner Darstellung, gestand aber schließlich: Nach einem Streit habe derVater Ende 2019 dem Jugendamt gegenüber behauptet, beim Sohn lägen stets frei zugängliche Drogen auf demWohnzimmertisch.„Das Jugendamt nahm meine Kinder in Obhut“, so der Sohn,„das war für mich sehr emotional, ich war verletzt.“Als Retourkutsche habe er denVater mit etlichen Strafanzeigen überzogen: „Ich wusste ja, wo ich den angreifen kann“, sagte er und schob schnell nach:„Um Straftaten aufzudecken.“
Die Ehefrau des Vaters wurde ebenfalls freigesprochen. Zudem machte die Richterin dem 22-Jährigen deutlich, dass es nicht Sinn und Zweck der Strafjustiz sein könne, Familienstreitigkeiten zu lösen. Ob das bei ihm ankam, ließ der junge Mann allerdings nicht erkennen.