Rheinische Post

Rösler will mit letztem Aufgebot die Wende

Bei Fortuna fallen für das wichtige Heimspiel gegen den FC Heidenheim (18.30 Uhr) gleich zwölf Akteure aus dem Profi-Kader aus.

- VON GIANNI COSTA

Uwe Rösler gibt sich in diesen Tagen kämpferisc­h. Und dementspre­chend genehmigt er sich nicht einmal den Anflug von Resignatio­n, auch wenn man durchaus Verständni­s dafür aufbringen könnte, wenn er mit den Schultern zucken würde. Denn die Situation ist schon recht verfahren. Gleich zwölf Spieler aus dem Profi-Kader fallen für das Heimspiel gegen den FC Heidenheim (18.30 Uhr) in der Arena aus. Fast täglich kommt eine Hiobsbotsc­haft dazu. Neben Luka Krajnc, der nach einem positiven Corona-Test mindestens zwei Wochen ausfallen wird, hat sich am Dienstag im Training auch noch Shinta Appelkamp verletzt (Beckenkamm­prellung) und steht nicht im Kader.

Rösler hat nach eigenem Bekunden gute Laune. Bei der Abschluss-PK vor dem Heidenheim-Spiel konnte er das aber ganz gut verstecken. Angesproch­en darauf, wie es ihm persönlich geht, sagt er: „Business as usual (wie gewohnt, Anm. d. Red.) – wir haben heute etwas mehr gemacht aufgrund der Tatsache, dass wir gestern nicht trainieren konnten. Haben die Mannschaft versucht, so gut es geht vorzuberei­ten. Und wie es mir persönlich geht? Das geht eigentlich keinen etwas an. Ich bin voller Energie, habe versucht, Lösungen zu finden und hoffe, wir können zeigen, dass es die richtigen Lösungen sind.“

Heißt auch: in den vorangegan­genen Begegnunge­n hatte man genau die eben nicht gefunden. So hat sich von Spieltag zu Spieltag ein enormer Druck aufgebaut. Rösler versucht nach außen Entschloss­enheit zu demonstrie­ren.„Diese Situation ist schon speziell. Aber ich muss ganz klar sagen, in meinem Leben, in meiner Laufbahn habe ich schon schwierige­re Momente erlebt als diesen“, sagt er. „Ich habe gelernt mit solchen Situatione­n umzugehen. Fokussiere­n auf das Wesentlich­e. Sich also um die Leute zu kümmern, die auch die Chancen haben zu spielen, die, die im Moment nicht da sind, vermissen wir alle, aber jetzt kann ich mich nur auf die konzentrie­ren, die auch bereit sind zu spielen.“

Andre Hoffmann wird wohl den Sprung in den Spieltagsk­ader schaffen. Ob er dabei gleich in der Startelf stehen wird? Bleiben in Kevin Danso, Jamil Siebert und Christoph Klarer noch drei weitere Innenverte­idiger. Da keiner von ihnen ein Linksfuß ist, wird Rösler von Dreierkett­e wieder zurück auf Viererkett­e umbauen. Bis auf eine Position wüssten alle Spieler bereits, wer in der Startelf steht. Mehr wolle er aber nicht verraten. Angesichts seiner begrenzten personelle­n Möglichkei­ten dürfte man auf Seiten der Heidenheim­er ob dieser legitimen Zurückhalt­ung nicht in Schockstar­re verfallen.

Das Momentum, wie es im Sport immer so schön heißt, ist aktuell nicht gerade auf der Seite von Fortuna. Und dennoch habe Rösler auch im Hannover-Spiel einige positive Aspekt, „weil wir so ein Spiel intensiv analysiere­n, als wie andere, die nur das Ergebnis betrachten“. Man hätte gute Ansätze gehabt, bringe es aber nicht zu Ende. Im eigenen Strafraum, Rösler spricht lieber von „Box“, ein Tor zu verhindern, und im anderen eins zu erzielen.

Kein Thema sei derzeit, Spieler

aus der Zweiten Mannschaft nach oben zu holen. Ex-Kapitän Oliver Fink zum Beispiel wäre eine mögliche Option. „Das können wir aber nicht so ohne Weiteres machen, weil die Spieler nicht in der Testung sind. Deshalb versuchen wir unseren Kreis so geschlosse­n wie möglich zu halten“, sagt Rösler.

Edgar Prib ist noch immer nicht soweit, dass er wieder ins Mannschaft­straining einsteigen könnte. „Wir hatten sicher alle gedacht, dass es etwas schneller geht.Wir müssen weiter geduldig sein.“Nun müssen andere einspringe­n. Rösler sagt: „Ich habe der Mannschaft ganz klare Ansätze versucht zu vermitteln, wie wir spielen. Wir müssen unsere Qualität abrufen. Den Ball gewinnen und dann geht der Fußball erst richtig los. Es gibt klare Richtlinie­n, wie wir das Spiel angehen wollen. Ich glaube, es hilft dem Team, wir werden sehen, ob es auch so ist.“

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FOTO: DPA Zeigt den Weg: Uwe Rösler.

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