Es helfen nur Punkte und keine Sprüche
Die Bestandsaufnahme fällt recht ernüchternd aus. Fortuna Düsseldorf ist in eine formidable Krise geschlittert. Und dafür gibt es gleich eine Reihe von Gründen. Bereits zu einer frühen Phase der Saison hat man allerdings kommunikativ schon fast alle gängigen Fußball-Phrasen rausgeballert – das Munitionslager mit Weisheiten ist geplündert. Nun, um noch eine klitzekleine Phrase hinterherzuschicken, nun geht es ans Eingemachte. In der Kurzzusammenfassung: es helfen nur noch Punkte und keine schlauen Sprüche. Denn schneller als man gucken kann ist nicht nur die Tabellenspitze außer Reichweite, sondern man muss sich daran gewöhnen, am unteren Ende der Tabelle irgendwie durchzukommen.
Panik ist nie ein guter Ratgeber. Respekt vor der Aufgabe sollte aber ein stetiger Begleiter sein. Fortuna ist noch immer nicht nach dem Abstieg in der neuen Spielklasse angekommen. Viele Verletzte und die Corona-Krise haben einen gewichtigen Anteil daran. Nicht alle Spieler sind gleich die Verstärkungen, was bei einem Umbruch allerdings auch einkalkuliert werden muss. Aber auch Trainer Uwe Rösler muss sich angesichts der bisweilen erschreckend konfusen Auftritte kritische Nachfragen gefallen lassen. Die personelle Situation ist dramatisch schlecht. Und dennoch hat er noch immer einen Kader, der eine bessere Qualität hat, als es am Tabellenplatz abzulesen ist.
Man muss sich jetzt Schritt für Schritt aus dem Schlamassel rausziehen. Heidenheim kann der Anfang von etwas Neuem sein oder die Krise noch um ein paar Umdrehungen schlimmer machen. Die Aussichten auf Besserung stehen indes nicht besonders gut. Dazu waren die bisherigen Auftritte einfach zu schwach. Der Kontrahent aus Baden-Württemberg ist nicht viel besser in die Saison gestartet und doch spürt man förmlich, wie der Druck auf den Schultern der Rheinländer lastet. Fortuna muss jetzt liefern.