Rheinische Post

Eine Runde durch den Aaper Wald

Vor allem am Morgen lohnt sich der Gang über den Aaper Höhenweg.

- VON UWE-JENS RUHNAU

Wer hat schon Lust auf diesen neuen Lockdown? Er ist zwar mit dem Zusatz „light“versehen, unter dem Strich ist er dennoch ziemlich „heavy“. Im Kollegenkr­eis wird über das Homeoffice gestöhnt, denn die mangelnde Bewegung macht die meisten irgendwann nervös. Die Alternativ­en liegen in der Regel vor der Haustür, einige davon stellen wir in einer neuen Serie vor.

Für mich lag der Wald fast mein ganzes Leben lang vor der Haustür. Wer am Staufenpla­tz aufgewachs­en ist, kennt die Wege ins Grün gut. In diesem Jahr gilt es, die Ausflüge ein wenig verbindlic­her in den Alltag zu integriere­n. Seit dem Lockdown im Frühjahr weiß ich, wie schön der Wald schon morgens um sechs sein kann. Jetzt geht es eher um 7 Uhr dorthin, dann ist es hell genug.

Mit dem Auto sind es sieben Minuten von Flingern bis zum Parkplatz an der Rennbahn. Er ist leicht zu finden, von der Fahneburgs­traße geht es in der scharfen Rechtskurv­e nach links ab. Auf dem Parkplatz ist morgens nicht allzuviel los, der Sonntagnac­hmittag ist dagegen nicht zu empfehlen.

Das Waldbaden ist ja schwer in Mode, „Shinrin Yoku“kommt aus Japan und ist dort eine anerkannte Therapiefo­rm gegen Stress und zur Stärkung des Immunsyste­ms. Ich bin nicht der Typ für das „absichtslo­se Schlendern“oder das Umarmen der Bäume, aber zweifellos tut die fast tägliche 40-minütige Runde gut: Vom Parkplatz aus entlang des großen Feldes (Tönnesaape­r Weg), am Ende nach links hoch zum Segelflugp­latz, vom Dachsbergw­eg dann nach links in den Aaper Höhenweg, der weit durch denWald und zurück zum Parkplatz führt. Ein Abstecher zu den sagenumwob­enen Frauenstei­nen bildet die gefühlte Mitte des eher flotten Spaziergan­gs. Eine Tafel berichtet von Opferfeste­n, sagt aber auch, dass die Kultstätte nicht klar nachgewies­en ist. Die Steine sind Zementquar­zit, mehr als 30 Millionen Jahre alt. Hier kurz stehen bleiben, durchatmen und ins Tal schauen – ein schöner Tagesbegin­n.

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RP-FOTO: RUHNAU Die gefühlte Mitte des Morgenspaz­iergangs: Die sagenumwob­enen Frauenstei­ne sind mehr als 30 Millionen Jahre alt.

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