Eine Runde durch den Aaper Wald
Vor allem am Morgen lohnt sich der Gang über den Aaper Höhenweg.
Wer hat schon Lust auf diesen neuen Lockdown? Er ist zwar mit dem Zusatz „light“versehen, unter dem Strich ist er dennoch ziemlich „heavy“. Im Kollegenkreis wird über das Homeoffice gestöhnt, denn die mangelnde Bewegung macht die meisten irgendwann nervös. Die Alternativen liegen in der Regel vor der Haustür, einige davon stellen wir in einer neuen Serie vor.
Für mich lag der Wald fast mein ganzes Leben lang vor der Haustür. Wer am Staufenplatz aufgewachsen ist, kennt die Wege ins Grün gut. In diesem Jahr gilt es, die Ausflüge ein wenig verbindlicher in den Alltag zu integrieren. Seit dem Lockdown im Frühjahr weiß ich, wie schön der Wald schon morgens um sechs sein kann. Jetzt geht es eher um 7 Uhr dorthin, dann ist es hell genug.
Mit dem Auto sind es sieben Minuten von Flingern bis zum Parkplatz an der Rennbahn. Er ist leicht zu finden, von der Fahneburgstraße geht es in der scharfen Rechtskurve nach links ab. Auf dem Parkplatz ist morgens nicht allzuviel los, der Sonntagnachmittag ist dagegen nicht zu empfehlen.
Das Waldbaden ist ja schwer in Mode, „Shinrin Yoku“kommt aus Japan und ist dort eine anerkannte Therapieform gegen Stress und zur Stärkung des Immunsystems. Ich bin nicht der Typ für das „absichtslose Schlendern“oder das Umarmen der Bäume, aber zweifellos tut die fast tägliche 40-minütige Runde gut: Vom Parkplatz aus entlang des großen Feldes (Tönnesaaper Weg), am Ende nach links hoch zum Segelflugplatz, vom Dachsbergweg dann nach links in den Aaper Höhenweg, der weit durch denWald und zurück zum Parkplatz führt. Ein Abstecher zu den sagenumwobenen Frauensteinen bildet die gefühlte Mitte des eher flotten Spaziergangs. Eine Tafel berichtet von Opferfesten, sagt aber auch, dass die Kultstätte nicht klar nachgewiesen ist. Die Steine sind Zementquarzit, mehr als 30 Millionen Jahre alt. Hier kurz stehen bleiben, durchatmen und ins Tal schauen – ein schöner Tagesbeginn.