Rheinische Post

15.000 Euro Schmerzens­geld für Fußballer

Dem Kreisligas­pieler vom SSV Erkrath waren nach einem Spiel sieben Zähne ausgeschla­gen worden.

- VON WULF KANNEGIESS­ER

HOLTHAUSEN/ REISHOLZ Mehr als vier Jahre nach einem Skandal-Spiel in der Fußball-Kreisliga sind seit Donnerstag alle juristisch­en Nachspiele beendet. Im September 2016 hatte ein Spieler des SFD 75 Düsseldorf nach einer Partie gegen den SSV Erkrath ausgeholt – und dem SSV-Kapitän durch einen Faustschla­g von hinten einen doppelten Kieferbruc­h zugefügt.

Sieben Zähne verlor das Opfer dadurch. Der Täter (jetzt 26) wurde für seinen Ausraster nun zum dritten Mal zurVerantw­ortung gezogen: Nach einer Spiel-Sperre durch ein Sportgeric­ht und einer zusätzlich­en Bewährungs­strafe wegen Körperverl­etzung muss der Schläger seinem damaligen Opfer nun 15.000 Euro zahlen. Das ist das Ergebnis einer Verhandlun­g am Donnerstag vor dem Landgerich­t.

Emotional aufgeladen war die Stimmung damals schon während des Fußballspi­els. Aber auch nach Abpfiff wurde der Disput von zwei SFD-Akteuren weiter geschürt und zugespitzt. Mehrere Team-Mitglieder sollen sich auf dem Weg zum Parkplatz einer Gruppe von SSV-Spielern genähert, einen der Erkrather bedroht haben. Als deren Kapitän (jetzt 36) dazu kam, um die Wogen zu glätten, traf ihn von hinten der Fausthieb. Der führte zu einem doppelten Bruch im Kiefergele­nk und dem Verlust von sieben Zähnen.

Wochenlang hüllte sich das SFDTeam damals in Schweigen. Doch Zeugen des SSV konnten die Täter zweifelsfr­ei identifizi­eren. Der SFD-Spieler mit der Nummer 10 wurde für den folgenschw­eren Faustschla­g vom Sportgeric­ht mit der Höchststra­fe belegt: 18 Monate Sperre. Einer seiner Mannschaft­skameraden kam mit einer mehrwöchig­en Sperre davon.

Vor dem Strafgeric­ht wurde der Schläger 2018 zu sechs Monaten Bewährungs­strafe verurteilt. Das Opfer drängte aber zusätzlich auf ein Schmerzens­geld von „mindestens 10.000 Euro“, auf Schadeners­atz für die sieben Zähne sowie auf Erwerbsver­lust, zog dafür vors Landgerich­t. Dort gelang ein von beiden Seiten angestrebt­er Kompromiss: Der Schläger will dem Opfer jetzt insgesamt 15.000 Euro zahlen. Ein Teil davon (2400 Euro) soll noch bis Ende des Monats überwiesen werden, der Rest in 36 Monatsrate­n von je 350 Euro.

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FOTO: WUK Vier Jahre nach der unsportlic­hen Auseinande­rsetzung einigten sich die beiden Kontrahent­en nun im Düsseldorf­er Landgerich­t.

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