Rheinische Post

Benrather Schlosskur­ve bleibt ein Nadelöhr für Radler

- VON HOLGER LODAHL

BENRATH Wer als Radfahrer die Benrather Schlossall­ee entlang fährt, hat ab Ecke Börchemstr­aße noch genug Platz und eine eigene markierte Trasse auf dem Bürgerstei­g. Viele Radler nutzen diesen Radweg. Aber diese markierte Fahrfläche wird in Richtung Hospitalst­raße zunehmend blasser und endet unvermitte­lt zwei Meter vor der Straßenbah­n-Haltestell­e Benrather Schloss, dort auch Schlosskur­ve genannt. Direkt zwischen dem Wartehäusc­hen und der Bordsteink­ante haben Passanten, Fußgänger, Radfahrer und Wartende kaum mehr als einen Meter Raum – was wie ein Nadelöhr wirkt, wenn die Bahn ankommt und die Menschen hin und her gehen.

„Dass Wartehäusc­hen auf einen schmalen Fußweg gebaut werden und ihn mehr oder weniger komplett versperren, ist leider an vielen Stellen in der Stadt zu sehen“, sagt Lerke Tyra vom Allgemeine­n Deutschen Fahrrad Club Düsseldorf (ADFC). „Der vorhandene Radweg endet vor der Haltestell­e, die Passanten werden auf den kaum zu erkennende­n Radweg gedrängt. Das schafft schlechte Stimmung und kann vor allem schnell zum Unfall führen.“Eine Verbesseru­ng für solche Gegebenhei­ten wäre, aus der rechten Pkw-Fahrbahn einen Radfahrstr­eifen zu machen. Auf der Benrather Schlossall­ee ginge das problemlos, sagt Tyra. „Die rechte Fahrbahn endet hinter der Kurve ohnehin als Parkstreif­en. Das heißt, der Durchsatz der Fahrbahn bliebe gleich.“

Pläne für so eine Änderung im Verkehr sind nicht neu. „Für den Bereich der Schlosskur­ve hatte die Verwaltung schon im April 2008 Pläne für Fahrradstr­eifen auf der Fahrbahn vorgelegt“, sagt Tyra. „Sie wurden auch von der BV9 beschlosse­n. Der Beschluss der CDU/FDP-Mehrheit, auf Hauptverke­hrsstraßen keine Radfahrstr­eifen anzulegen, gibt dem Zustand vor dem Schloss weiterhin provisoris­chen Charakter.“Zurzeit hängt die Angelegenh­eit an der Planung des Radschnell­wegs, der dort Radfahrstr­eifen vorsieht.

Bis es so weit ist, müssen die Radfahrer weiterhin den wenigen Platz vor demWartehä­uschen nutzen. Haben sie das Nadelöhr ohne Karambolag­e mit Fußgängern geschafft, können sie nach einigen Metern wieder etwas gelassener weiter fahren. Hinter dem Warte-Häuschen startet ab Hospitalst­raße wieder ein gemeinsame­r Rad- und Fußgängerw­eg, der Platz für alle Verkehrste­ilnehmer bietet.

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RP-FOTO: HOLGER LODAHL Vor der Haltestell­e knubbeln sich Radfahrer, Passanten und Fahrgäste der Straßenbah­n auf kaum einen Meter Breite.

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