Benrather Schlosskurve bleibt ein Nadelöhr für Radler
BENRATH Wer als Radfahrer die Benrather Schlossallee entlang fährt, hat ab Ecke Börchemstraße noch genug Platz und eine eigene markierte Trasse auf dem Bürgersteig. Viele Radler nutzen diesen Radweg. Aber diese markierte Fahrfläche wird in Richtung Hospitalstraße zunehmend blasser und endet unvermittelt zwei Meter vor der Straßenbahn-Haltestelle Benrather Schloss, dort auch Schlosskurve genannt. Direkt zwischen dem Wartehäuschen und der Bordsteinkante haben Passanten, Fußgänger, Radfahrer und Wartende kaum mehr als einen Meter Raum – was wie ein Nadelöhr wirkt, wenn die Bahn ankommt und die Menschen hin und her gehen.
„Dass Wartehäuschen auf einen schmalen Fußweg gebaut werden und ihn mehr oder weniger komplett versperren, ist leider an vielen Stellen in der Stadt zu sehen“, sagt Lerke Tyra vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club Düsseldorf (ADFC). „Der vorhandene Radweg endet vor der Haltestelle, die Passanten werden auf den kaum zu erkennenden Radweg gedrängt. Das schafft schlechte Stimmung und kann vor allem schnell zum Unfall führen.“Eine Verbesserung für solche Gegebenheiten wäre, aus der rechten Pkw-Fahrbahn einen Radfahrstreifen zu machen. Auf der Benrather Schlossallee ginge das problemlos, sagt Tyra. „Die rechte Fahrbahn endet hinter der Kurve ohnehin als Parkstreifen. Das heißt, der Durchsatz der Fahrbahn bliebe gleich.“
Pläne für so eine Änderung im Verkehr sind nicht neu. „Für den Bereich der Schlosskurve hatte die Verwaltung schon im April 2008 Pläne für Fahrradstreifen auf der Fahrbahn vorgelegt“, sagt Tyra. „Sie wurden auch von der BV9 beschlossen. Der Beschluss der CDU/FDP-Mehrheit, auf Hauptverkehrsstraßen keine Radfahrstreifen anzulegen, gibt dem Zustand vor dem Schloss weiterhin provisorischen Charakter.“Zurzeit hängt die Angelegenheit an der Planung des Radschnellwegs, der dort Radfahrstreifen vorsieht.
Bis es so weit ist, müssen die Radfahrer weiterhin den wenigen Platz vor demWartehäuschen nutzen. Haben sie das Nadelöhr ohne Karambolage mit Fußgängern geschafft, können sie nach einigen Metern wieder etwas gelassener weiter fahren. Hinter dem Warte-Häuschen startet ab Hospitalstraße wieder ein gemeinsamer Rad- und Fußgängerweg, der Platz für alle Verkehrsteilnehmer bietet.