Leckeres nach Krimi-Art
Zwölf erfolgreiche Krimi-Romane rund um das Team von Kommissar Hubertus Jennerwein hat Jörg Maurer in den vergangenen Jahren geschrieben. Sein 13. und neuester mit dem Titel „Den letzten Gang serviert der Tod“ist gerade bei Scherz herausgekommen. Doch dieses Mal gibt es vom Meister des Alpenkrimis noch einen zusätzlichen „Gruß aus der Küche“. Getreu dem Grundsatz, dass die Bösen schlemmen und die Guten schlingen, hat er als Mann des guten Geschmacks sein erstes Kochbuch im Christian-Verlag vorgelegt.
„Wer kocht, hat keine Zeit zu morden“heißt das Werk und verspricht „65 kriminell gute Rezepte“. Aufgemacht ist es nicht nur mit grundsoliden Angaben für Zutaten und die Zubereitung von Vorspeisen über Brotzeiten, Salate, Hauptgerichte und Desserts. Als einstiger Musik-Kabarettist hat Maurer auch so manchen musikalischen Tipp parat, um lange Kochzeiten zu überbrücken. Für Ragù im Stil der sizilianischen Mafia empfiehlt sein „Padrone Spalanzani“, der Vier-StundenOper „Norma“von Vincenzo Bellini zu lauschen. Beim Abspülen dürfe es wieder Richard Wagner sein.
Kurzgeschichten mit einer Prise Spannung oder Humor fehlen ebenfalls nicht. Das Ganze ist auf 192 Seiten prächtig aufgemacht, samt mitunter skurrilen Bildern, die den Meister mit Kochmütze am Herd oder mit Sonnenhut beim Angeln zeigen. Essen und Kochen hätten in seinen Romanen, gibt er zu Protokoll, immer eine durchaus geheimnisvolle und spannungssteigernde Rolle gespielt. Treue Leser werden als erstes an das zwielichtige, aber kulinarischen Freuden gegenüber stets aufgeschlossene Bestattungsunternehmer-Ehepaar Grasegger denken. Keine macht nämlich so gute„Ochsenbackerl“wie die Ursel.
Und weil nicht nur ihr Gatte Ignaz in den Genuss kommen soll, wird das Geheimnis dieser Spezialität nun auf Seite 100 verraten. Für den letzten Kick sollte ein Birnen-Chutney als Beilage gereicht werden. Ja, auf der Brennsuppen ist die Graseggerin nicht dahergeschwommen. Für Alfons Schubeck mag es in der Küche nicht ohne Ingwer, für Eckart Witzigmann nicht ohne Aubergine gehen, in ihrer Familie ist es der Safran. Der muss etwa in Ursels Minestrone rein.
Kommissar Jennerwein hat sein „Hüttensüppchen“mit Hühnerbrust und Kokosmilch beigesteuert. Keine leichte Aufgabe für ihn, denn, wie er selbst sagt: „In der Zeit, in der ich das gekocht habe, löse ich zwei, drei Kriminalfälle.“kna
Zu den Gerichten empfiehlt Jörg Maurer auch passende Musik