Rheinische Post

Fink trainiert nicht mehr mit den Profis

Für den früheren Kapitän war es nur eine kurze Rückkehr zu den Profis. Der 38-Jährige trainiert doch nicht weiter mit dem Zweitligak­ader, sondern bleibt beim Regionalli­gateam. Warum es zu dem Schritt gekommen ist.

- VON GIANNI COSTA UND BERND JOLITZ

Es war die Nachricht am vergangene­n Wochenende. Bereits seit Freitag, so sickerte später durch, hatte Oliver Fink wieder bei Fortunas Profis mittrainie­rt. Der 38-Jährige stand sogar im Aufgebot beim Spiel in Nürnberg. Fink hatte eigentlich seine Karriere auf der großen Bühne beendet und wollte sie bei der Zweitvertr­etung ausklingen lassen.

Weil die personelle Lage beim Team von Uwe Rösler derart angespannt war, sollte der „Oldie“noch einmal aushelfen. Fest eingeplant war, das hatte Rösler auch unserer Redaktion bestätigt, dass Fink mindestens während der zweiwöchig­en Länderspie­lpause Teil des Zweitliga-Kaders bleiben sollte, um die Qualität im Training anzuheben, wie es hieß.

Doch nun Kommando wieder zurück. Nach einem intensiven Gespräch zwischen Rösler und Fink am trainingsf­reien Montag ist man gemeinsam zum Entschluss gekommen, das Projekt doch nicht weiter fortzusetz­en.

Demnach habe Fink auf seine persönlich­e Situation verwiesen und klargestel­lt, dass er seine sportliche Heimat mittlerwei­le bei der U23 sehe.

Wohlgemerk­t wäre die sportliche Perspektiv­e für ihn nach der Länderspie­lpause auch nicht gegeben gewesen. Durch die Rückkehr von Leonardo Koutris, Edgar Prib und Alfredo Morales hat Rösler wieder deutlich mehr Optionen und ist nicht zwingend auf Fink angewiesen. Der 51-Jährige hat dann auch die Erklärung des früheren Kapitäns akzeptiert. Es gab keinerlei Disharmoni­en zwischen beiden.

Seit 2009 steht Fink bei Fortuna unter Vertrag, hat 257 Partien bestritten. Innenverte­idiger Tim Oberdorf, Kapitän der Zweitvertr­etung, wird indes nach unseren Informatio­nen weiter bei den Profis bleiben und soll in den nächsten 14 Tagen die Mannschaft unterstütz­en. Durch die Länderspie­lreise von Christoph Klarer und Kevin Danso ist eine Vakanz entstanden.

Oliver Fink wird sich nach diesen turbulente­n Tagen seinem Natu

rell entspreche­nd erst einmal nach Ruhe sehnen. Fortuna wird er auf jeden Fall erhalten bleiben.Wann immer er sein endgültige­s Karriereen­de bekanntgib­t, hat er sich schon eine Weiterbesc­häftigung im Verein zusichern lassen.

Die verblieben­en Fortunen trafen sich am Dienstagna­chmittag auf dem Trainingsp­latz – unter den Augen von immerhin 13 Stabsmitgl­iedern mit den Vorständen Klaus Allofs und Uwe Klein an der Spitze. In Bernd Restle, Chef des Physiozent­rums in Flingern, gesellte sich in sicherer Entfernung auch ein nicht alltäglich­er Gast hinzu, der sich dann ausgiebig mit seinem alten Weggefährt­en Allofs unterhielt.

Auf dem Platz setzte Rösler unter anderem ein Trainingss­piel an, in dem er ab und an zur Konzentrat­ion mahnte, aber auch Beifall spendete. Der galt unter anderem auch Leonardo Koutris und Edgar Prib, die nach längeren Verletzung­spausen erneut gut durch das Programm kamen. Immer wieder suchte der Chefcoach auch das Einzelgesp­räch mit einem Spieler.

Andre Hoffmann und Dawid Kownacki trainierte­n am Dienstag nur individuel­l; für Letzteren nach seiner Muskel- und Sehnenverl­etzung im Bereich von Oberschenk­el und Adduktoren indes ein weiterer Schritt nach vorn mit der großen Hoffnung, bald wieder voll zum Team stoßen zu können.

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FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N Auch mit 38 immer noch extrem beweglich: Oliver Fink.

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