Rheinische Post

Schwarz-Grün im Rat steht wohl erst im neuen Jahr

CDU und Grüne haben ihre Gespräche über eine Koalition begonnen – vorerst nur in Videokonfe­renzen.

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DÜSSELDORF (arl) CDU und Grüne haben die Verhandlun­gen über ein Bündnis im Stadtrat begonnen. In 14 Themenrund­en sollen gemeinsame Projekte und Positionen für die bis 2025 laufende Wahlperiod­e gefunden werden. Es ist bereits klar, dass die Kooperatio­n nicht schon bis zur Ratssitzun­g am 10. Dezember steht. Die Gruppen wollen sich bis Weihnachte­n einigen, Mitte Januar soll die Zustimmung der Parteien eingeholt werden. Bei den Grünen wird bei einer Mitglieder­versammlun­g über die Koalition abgestimmt.

Beide Parteien haben nach den Sondierung­sgespräche­n großes Interesse an dem Bündnis signalisie­rt, eine Einigung gilt als wahrschein­lich. Den Auftakt für die Verhandlun­gen bildete am Dienstag ein Gespräch zwischen der zehnköpfig­en Verhandlun­gsgruppe der Union – darunter Oberbürger­meister Stephan Keller – und den zwölf Vertretern der Grünen. Wegen des Lockdowns finden vorerst alle Gespräche in Videokonfe­renzen oder Telefonate­n statt.

Es würde sich um das erste schwarz-grüne Bündnis im Stadtrat handeln. Nicht zuletzt daher heißt es aus beiden Gruppen, man müsse genau prüfen, dass alle möglichen Knackpunkt­e ausverhand­elt werden – sonst droht schlimmste­nfalls in den nächsten Jahren ein Streit auf offener politische­r Bühne. Den Grünen wird nach dem Rekorderge­bnis bei der Kommunalwa­hl ein gesteigert­es Interesse an Posten nachgesagt. Zwei Dezernente­nstellen sind vakant, darunter das neueVerkeh­rsdezernat.

Beide Seiten dementiere­n derweil, dass eine andere Personalie Teil der Gespräche war: Oberbürger­meister Keller (CDU) hat Kerstin Jäckel-Engstfeld wieder zur Stadtsprec­herin gemacht. Die Journalist­in, die schon unter Vorgänger Thomas Geisel (SPD) bis 2018 das Presseamt leitete, ist die Frau von Stefan Engstfeld, dem grünen Oberbürger­meister-Kandidaten bei der Kommunalwa­hl, der nun Teil der Verhandlun­gsgruppe ist. Schon in der Geisel-Zeit habe sich gezeigt, dass die beiden ihre Aufgaben streng trennen, heißt es aus beiden Parteien.

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F.: ORTHEN Stefan Engstfeld (l.) und Stephan Keller haben viel zu besprechen.

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